Kulturmagazin mit Charakter
Festival Alte Musik Knechtsteden 2016
Hermann Max ist Gründer und seit 25 Jahren Künstlerischer Leiter des Festivals Alte Musik Knechtsteden. Lange arbeitete Max als Kirchenmusikdirektor, aber das war nicht genug. Jetzt erzählt er, warum ihn das Festival Alte Musik Knechtsteden bis heute fasziniert.
Vor 25 Jahren gründete Hermann Max die Tage der Alten Musik Knechtsteden. In diesem Jahr übernimmt Michael Rathmann die Geschäftsführung des sehr persönlich geprägten Festivals im Kloster. Er freut sich darauf, die Tradition in die Moderne zu begleiten. Das Festival findet in diesem Jahr vom 17. bis 25. September statt.
Nach dem Ende des fünf Jahre währenden, kompletten Umbaus und der Rückkehr an die alte Spielstätte wird vom 20. bis 30. November mit elf Aufführungen die Wiedereröffnung der Oper im Stettiner Schloss gefeiert. Das Programm umfasst Oper, Musical, Operette, Kammerkonzert, Marionettentheater zu klassischer Musik für Kinder, Ausstellungen und eine Operngala. Damit soll gleich zu Beginn das Leistungsspektrum von Opera na zamku aufgezeigt werden. 600 Plätze bietet die architektonisch vollkommen neu gestaltete Bühne mit Orchestergraben im Südflügel des Schlosses.
Mit ihren Aufführungskonzepten Wesendonck-Lieder heute und Post Nuclear#Love überzeugten das Künstlerkollektiv Het Geluid und der Komponist Yuval Halpern die Jury des Berliner Opernpreises 2016. Der Opernpreis stand dieses Mal unter dem Motto Game over# Go on und stellte das Thema „Ende und Fortführung“ in den inhaltlichen Fokus der Ausschreibung. Het Geluid aus Maastricht beschäftigen sich in ihrem Gewinner-Beitrag mit den Wagnerschen Wesendonck-Liedern und der Beziehung des Dichters mit Mathilde Wesendonck, die Wagner mit ihren Gedichten zu dem Liederzyklus inspirierte. Das niederländische Musiktheaterkollektiv fragt sich, ob es im Zeitalter sozialer Netzwerke noch so etwas wie Romantik gibt, wie die Kommunikation zwischen Wagner und seiner Muse in der digitalen Welt aussähe und wie die Lieder heute klingen würden. Der zweite Gewinner, der in Berlin lebende Komponist Yuval Halpern, interpretiert das Motto aus einem völlig anderen Blickwinkel. In seiner absurden apokalyptischen Musikkomödie Post Nuclear#Love erzählt er die Schöpfungsgeschichte neu - in einer Welt nach einem Atomkrieg, in der Kontakt nur noch virtuell möglich ist. Die Uraufführung der Werke findet am 25. Mai kommenden Jahres im Rahmen einer Gala im Jüdischen Museum statt. Anschließend sind die Stücke an der Neuköllner Oper zu sehen.