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Foto: © Martin Litens |
Der im Wagnerschen Sinne fast unsichtbare
Orchestergraben, darauf/dahinter eine extrem breite und tiefe B�hne mit
sichtbarer Beleuchtungstechnik und f�nf gewaltigen beweglichen Terrassenelementen,
Projektionsfl�chen f�r eindringlich symbolhafte Videoprojektionen (als
Holl�nderbild, durchlaufende B�rsenkurse, Herzfrequenzen, str�mendes Wasser).
So gelingt es Andris Freibergs, gen�gend Spielfl�che f�r mehr als einhundert
Chormitglieder und suggestive "Bildwelten" f�r die Assoziationen des aufmerksamen
Auditoriums zu schaffen.
Andreis Zagars gelingt es, sowohl die Ch�re eindrucksvoll zu positionieren,
als auch die Solisten solo und im Zusammenspiel trotz der riesigen Dimensionen
kommunikativ agieren zu lassen. Das Regiekonzept verzichtet auf blanken
Naturalismus - wie sch�n, dass endlich mal keine Schiffsnachbauten den
Raum verstellen; das segel�hnliche Dach der B�hne ist Verweis genug -
sieht das Ende als Fortgang der unendlichen Natur; ob Holl�nder und Senta
nun "erl�st" sind, bleibt offen.
Mit Jevgenij Nikitin bietet die Lettische Nationaloper einen Holl�nder
der Extraklasse auf: jung, voll innerer Spannkraft, ausdrucksstark mit
sparsamen Bewegungen und mit einer Stimmkraft, die bei allem Volumen �ber
hinrei�ende Flexibilit�t verf�gt, um sexuellen Anspruch, mythisches Geheimnis,
Selbstbewusstsein und verlorene Hoffnung in gleich kraftvollen und stimmreinen
piani und fortissimi phantastischen Ausdruck zu verleihen! Mit Ieva Kepa
agiert eine kongeniale Senta: ihre Ballade ist in Kraft und Phrasierung
selten so eindrucksvoll zu erleben. Die Korrive der jungen S�ngerin hat
sicherlich noch nicht in Dalhalla ihren H�hepunkt erreicht. Krisjanis
Norvelis ist ein eher stichwortgebender Daland, solide und intonationssicher.
Bei Erik Ivan Choupenitchs wirkt dagegen das Singen arg angestrengt, es
gelingt ihm nicht, der - in der Regie allerdings vernachl�ssigten - Rolle
tenorale Statur zu geben.
Unter Gintaras Rinkevicius pr�sentiert sich ein durchaus wagemutiger Dirigent.
Er versucht mit dem Orchester der Lettischen Nationaloper einen erfreulich
unschw�lstigen Wagnerklang, nutzt dabei die offene Akustik der einmaligen
�rtlichkeit, doch st�ren einige unsaubere Eins�tze und vor allem der Spannungsabbruch
bei eigentlich dramatik-steigernden Fermaten den insgesamt vorz�glichen
Gesamteindruck.
Nicht ganz 4000 Zuh�rer lauschen gespannt und diszipliniert; es kommt
in diesem riesigen Auditorium zu keinem Moment die missliche Atmosph�re
der "Open-Air-Fr�hlichkeit" auf. Trotz der einsetzenden K�hle - auch im
Land der Mitternachtssonne ist es um Mitternacht dunkel und empfindlich
k�hl! - verlassen nur Wenige den faszinierenden Ort ohne angemessenen
langanhaltenden begeisterten Applaus. Dabei ist zudem zu ber�cksichtigen,
dass ca. zwanzig Busse aus durchaus 100 km Entfernung angefahren sind,
f�r PKW-Benutzer sind 50 km bis zu ihrer H�tte am Silja-See normal - schlie�lich
endet der fulminante Opernabend gegen 2 Uhr. (frs)
Musik |
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Gesang |
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Regie |
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Bühne |
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Publikum |
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Chat-Faktor |
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