MATTHÄUSPASSION
(Johann S. Bach)
18. April 2003


Konzerthaus Dortmund

Karfreitagszauber

Die Auff�hrung eines Oratoriums wie Bachs Matth�uspassion ist immer ein gro�er logistischer Aufwand. Um derartige Projekte realisieren zu k�nnen, gr�ndete sich im vergangenen Jahr die Arbeitsgemeinschaft Dortmunder Ch�re, in der sich mehrere Ch�re zu Auff�hrungen des Dortmunder Konzerthauses zusammenfinden.

Mit dem Dortmunder Oratorienchor, dem Musikverein Unna sowie dem Kinderchor der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund wurde f�r die Karfreitags-Vorstellung der Passion ein riesiges Ensemble auf die B�hne gebracht. H�chste Anerkennung verdient dabei Reinhart Wei�, der die Einstudierung der Ch�re �bernahm. Dazu kam mit dem Ensemble Resonanz ein Orchester mit kompetenten, jungen Musikern, die auch ausgezeichnete (f�r die Arien der Matth�uspassion besonders wichtige) solistische Qualit�ten aufwiesen.

Dirigent Nicholas Kok f�hrte die Akteure mit einem schl�ssigen Konzept zu einer homogenen Einheit zusammen. Die insgesamt sehr rasanten, gleichzeitig aber sehr variablen Tempi brachten manch einen Choral allerdings an die Grenze der Toleranz.

Im Mittelpunkt standen jedoch gro�artige Solisten: Rufus M�ller war ein Evangelist, wie man ihn sich bei einer Live-Auff�hrung der Matth�uspassion w�nscht: als ruhigen, besonnenen Erz�hler; M�ller sang ohne Notenvorlage und war somit in der Lage, durch seine gesamte Gestik diese Erz�hlerfunktion besonders glaubhaft zu verk�rpern. Morten Frank Larsen sang die Christus-Partie mit der notwendigen Ernsthaftigkeit, insgesamt aber ein wenig zu opernhaft. Mit Nancy Argenta (Sopran), Judith Gennrich (Alt), dem kraftvollen Tenor Andries Cloete und Martin Bruns (Bass) agierten zudem Arien-Solisten auf h�chstem Niveau.

Das Konzerthaus war voll besetzt, auch mit jungem Publikum. Leider hielt die obligatorische Stille nach dem ergreifenden Schlusschor nicht lange an; dazu war die Begeisterung einfach zu gro�! (cd)