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Foto: © Rudolf Finkes |
Traum der Liebe
Der Zeitbezug - Krieg in Jugoslawien - stimmt, der Mythos "Br�cke" ist
erprobt, das hoffnungsvolle Eingehen in die Unterwelt - Orpheus - garantiert
die metaphysische �berh�hung: Und dennoch bleibt Alexander M�llenbachs
Kammeroper nach dem Libretto von Sanja Bilic und Dzevad Karohasan eigent�mlich
stumpf, vor allem der gezwungene Text ("Ich liebe Dich" - Ich dich auch")
l�sst keine Empfindungen radikal erleben. Dabei ist die Konstruktion -
ein Liebespaar ertrotzt die �berquerung der Sarajewo-Br�cke, wird erschossen,
wird nach dem Tod in der Unterwelt wg. Selbstmord aus Liebe beschuldigt,
findet durch den "Idioten" zum letzten Traum der Liebe - mit allen Ingredienzien
der Trag�die besetzt: und dennoch "funktioniert" der theatrale Prozess
der emotionalen Ersch�tterung nicht.
Der ungelenke Text spielt sicherlich eine Rolle, aber auch M�llenbachs
Musik, mit ihren Blech-Dominanzen ohne Streicher-Basis (der "Seele des
Orchesters") vermag trotz aller filmmusikalischer Attit�de kaum "Sensibilit�t
f�r Gef�hle" (Mortier) zu erwecken.
Dabei leistet Cosima Sophia Osthoff mit ihren Musikern (im Programmheft
ist nicht vermerkt, welches Orchester da so differenziert und engagiert-perfekt
agiert) hervorragende Arbeit, da engagieren sich die Solisten des Musiktheaters
im Revier total und Regie und B�hne bieten Bestes.
Andreas Baesler inszeniert eine immerg�ltige Liebesgeschichte, dr�ngt
die Liebenden aneinander, l�sst sie auch in der Distanz in ihrer unzerst�rbaren
Zusammengeh�rigkeit durchaus mitleidend erleben.
Die B�hne Kaspar Zwimpfers zeigt die Situation der Zerst�rung: eine senkrechte
zerst�rte Fahrbahn, daneben Elemente der Stahlkonstruktionen, dazwischen
von Wasser umspielte R�ume f�r die Agierenden.
Mark Adler spielt und singt den "Idioten", die Verk�rperung der mythischen
Moira, mit zwingender Intensit�t; Anna Agathonos mit Aris Agiris sind
ein lebendes Paar, nicht Julia und Romeo, sondern gequ�lt durch die gewaltt�tige
Situation nur in der Hoffnung auf den einmaligen "vollkommenen Augenblick".
Das Ensemble des Musiktheaters im Revier �berzeugt durch vorbehaltloses
Engagement den hohen Standard ihrer Professionalit�t.
Das hochinteressierte Premierenpublikum l�sst sich auf die Intentionen
von Story und Musik in der exzellenten Inszenierung ein und gibt durch
aufmerksames Rezipieren und anschlie�enden langen Applaus seine Zustimmung
zu erkennen, ohne euphorisch zu werden. (frs)
Musik |
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Gesang |
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Regie |
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Bühne |
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Publikum |
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Chat-Faktor |
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