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Foto: © Matthias Stutte |
Emotionslos
Friedrich Cerhas und Peter Turinis "Der Riese vom Steinfeld" wurde 2002
an der Wiener Staatsoper uraufgef�hrt. Jetzt erfuhr die "Oper in 14 Szenen"
die zweite szenische Umsetzung durch Gregor Horres am Krefelder Theater.
Die Handlung basiert auf einer "wahren" Geschichte (Turini selbst hat
sie ins Reich der Fabel verwiesen): Ein 2,58 Meter gro�er "Riese" verl�sst
sein Dorf, wird zur bestaunten Attraktion auf Jahrm�rkten, F�rstenh�fen
und in Variet�s, kehrt mit 27 Jahren zur�ck in sein Dorf und stirbt kurz
darauf an einer Lungenentz�ndung. Zentrales Moment in Turinis Libretto
aber ist die Liebe der "Kleinen Frau" zum Riesen vom Steinfeld sowie dessen
Liebe zu seiner Mutter.
Horres' Inszenierung besteht aus lauter Karikaturen. Ob der auf einem
�berdimensionalen Pferd sitzende Kaiser Wilhelm II oder die von marionettenhaften
Soldaten umgebene K�nigin Viktoria, Horres versucht mit diesen �berzeichnungen,
Turinis Textvorgabe in extremster Weise umzusetzen. Kirsten Dephoffs B�hnenbild
und Kost�me folgen dem Regiekonzept mit plakativen Farben und Elementen.
Der Preis daf�r: Die Figuren bleiben vollkommen emotionslos, was einen
krassen Widerspruch zu Cerhas Musik bedeutet. Denn Graham Jackson gelingt
mit den Niederrheinischen Sinfonikern eine �u�erst gef�hlsbetonte Interpretation
der Partitur. So plausibel also die Regie auch sein mag, dieser Konflikt
stellt ein nur schwer auszur�umendes Defizit dar.
So weckt auch der gr��tenteils hervorragende Gesang nur selten Gef�hle,
ist aber trotz allem sehr �berzeugend. Christoph Erpenbeck als "Riese
vom Steinfeld" gl�nzt mit vollem Klang, Jeanette Wernecke als "die kleine
Frau" meistert die oft sehr hohen Sopranlagen vorz�glich. Gelungen sind
auch, vor allem in choreographischer Hinsicht, die Darbietungen der Ch�re
(Einstudierung: Dieter D�ben, Ingo Scherbaum, Benedikt Holtbernd).
Unter den zustimmenden Beifall des Publikums mischte sich kein einziger
Buhruf - eigentlich ungew�hnlich f�r eine Inszenierung, die man sehr wohl
als diskussionsw�rdig bezeichnen kann. (cd)
Musik |
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Gesang |
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Regie |
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Bühne |
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Publikum |
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Chat-Faktor |
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