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DIE DREIGROSCHENOPER
(Bert Brecht/ Kurt Weill)
12. Mai 2004 (Premiere)


Ruhrfestspiele
(Festspielhaus
Recklinghausen)



Foto: © Ros Ribas



Viva la Mierda

Lalixto Bieito hispansiert das Polit-Drama: Focus Barcelona (mit Grec-Festival, Teatro Cujas Gran Canaria und MC 93 Bobigny Paris koproduziert), zeigt "zivilisierte Proleten", die sich kloppen wie die Kesselflicker, Gangster als Biederm�nner, Frauen als Luder, alle beseelt von der "Gier nach Gold". Temporeich - exaltiertes K�rperspiel! Bieito beweist sein riesiges Talent f�r attraktive Szenen, hier dem ungeheuren Furor des spanischen Textes angemessen, nicht - wie bei seinen Opern-Inszenierungen in Hannover und Frankfurt - als movens f�r eher statische Prinzipien.

Mit Josep Simon und Manolo Zuriaga erfindet Bieito eine Kirmes-Szene voller Glitzer und einem Schrift-Laufband mit provozierenden Sentenzen wie Viva La Mierda! - das wirkt wie ein Spiegel, der unserer Gesellschaft vorgehalten wird: seht her, so sind wir!

Cecilia Rossetto singt die Jenny im Stil argentinischer Tangos, Carles Canut artikuliert einen b�rbei�igen Peachum, Roser Cami vollzieht den Wandel Pollys von der zickigen Naiven zur "Powerfrau" mit Verve, und das gesamte Ensemble spr�ht vor Spielfreude und zelebriert den spanischen Text mit grandioser Kraft.

Die Musiker an 12 Instrumenten (Leitung Daniel Espasa) intonieren die Weill-Musik im spanischen Duktus, lassen durch frappierende Kl�nge aufhorchen, geben den eing�ngigen Songs neue Bedeutungen.

"No Fear", das Motto der Castorf-Ruhrfestspiele ist wohl auch die Devise des stark gemischten Publikums: man kommt sp�t, kann den blitzschnellen �bertiteln optisch kaum folgen, ist vom unerwarteten Ablauf �berrascht - h�lt aber durch und spendet begeistert Applaus. (frs)

 

POINTS OF HONOR

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


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