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Menschlich
�berall sprie�en Openairs wie Pilzkulturen aus dem Boden und opfern ihrer
Location oft alles inklusive der akustischen Machbarkeit. Die Luisenburgfestspiele
hingegen, die auf mehr als 100 Jahre Erfahrung zur�ckblicken, konnten
Smetanas "Verkaufte Braut" unter (technisch unverst�rkten) akustischen
Verh�ltnissen pr�sentieren, wie sie die allermeisten Opernh�user vermissen
lassen. Jede Stimme klang nat�rlich, unglaublich pr�sent und klar, ohne
dass uns die Akustik �ber die F�higkeiten der S�nger belogen h�tte.
Die exzellente Starthilfe befl�gelte das Ensemble der Landesb�hnen Sachsen
aus Radebeul. Die Ausstattung von Barbara Blaschke wurde bis auf eine
Litfasss�ule und zwei Zirkusw�gen reduziert, um nicht den Fehler zu begehen,
gegen die dominante nat�rliche Kulisse anspielen zu m�ssen, sondern sie
sinnvoll integrieren zu k�nnen. Geblieben sind die Kost�me, die die Handlung
in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts verlegen.
Die Regisseurin Simone Zeisberg-Meiser hat mit ihnen kein Sozialdrama
oder eine Frauen ausbeutende M�nnergesellschaft auf die B�hne gebracht.
Ihr Blick richtet sich getreu an den Fixpunkten der Handlung orientiert
auf punktuelle menschliche Wechselwirkungen. So spinnt Hans seine Intrige,
die vermeintliche Verramschung seiner Braut, unter sichtbaren Schmerzen,
im Bewusstsein, dass er Marie verletzt. Marie hingegen scheint f�r die
Avancen Wenzels weit empf�nglicher als vorgesehen; dem Charme des stotternden
Mutters�hnchens erliegt sie und das Publikum. Am Ende kriegen sich die
Paare au�er Hans und seinem Vater. Eine Vers�hnung nach Jahrzehnten des
Zwistes w�re ohnehin grausame Opernkonvention.
Thomas Scheler (Hans) und Jane Hughey (Marie mit dunklem, reifen Sopran)
gestalteten ansprechende Rollenportraits, doch w�nschte man mehr Geschmeidigkeit
der Linienf�hrung. Hans A. Falkenrath (Kecal) sang mit hoher Textverst�ndlichkeit,
neigte in der H�he jedoch zu klanglosem Pressen. Zum Sympathietr�ger wurde
Carsten Lau (Wenzel) mit seiner lyrisch hellen, ansprechenden Spieltenorstimme.
Das Orchester unter Matthias M�cksch verbl�ffte durch samtenen Klang,
(der Dresdner Einfluss, meinten zwei nette Holl�nder) und seine rhythmische
Exaktheit, die bereits in der beherrscht st�rmischen Kontrapunktik der
Ouvert�re unter Beweis gestellt wurde.
Nach dem Schluss-Hochzeitsbild gab es viel Applaus f�r diesen zutiefst
menschlichen Abend, besonders f�r die Gauklerkompanie einer furiosen Zirkuseinlage
am Beginn des dritten Aktes. (tv)
Musik |
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Gesang |
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Regie |
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Bühne |
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Publikum |
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Chat-Faktor |
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