DIE MEISTERSINGER VON N�RNBERG
(Richard Wagner)
13. Juli 2003
St�dtische B�hnen M�nster
Im Bierzelt
Zur "Festwiese" bewegt sich ein Zug der Theaterbesucher, der Meistersinger,
der Lehrbuben, der Kleinst�dter, der Ehrenjungfern, der Marketender und
Gaukler, der Z�nfte vom Theater durch die Gassen des M�nsteraner Kuhviertels
zum stilechten Bierzelt vor dem Schluss - eine authentische Mischung aus
Sch�tzenumzug, Karneval und Fronleichnamsprozession; eine Stunde M�nster-Tradition
pur! Im Zelt: eine wirbelnde Hommage an "des Volkes wahren Himmel" - nur
schade, dass Beckmesser nach seinem missgl�ckten Preislied Rei�aus nimmt,
wie weiland der ertappte Dorfrichter Adam.
Ankn�pfend an latente Distanzierungen gegen�ber dem Abgr�ndigen im "Volkst�mlichen"
inszeniert Beter Beat Wyrsch eine nachdenklich-schwarze Kom�die, f�hrt das
spritzige Ensemble �ber detaillierte Gestik zu brillanter Performance!
Roland Aeschlimanns B�hne setzt im Theater auf andeutende Szenen (Kirchenprospekt,
der "Marktbaum") vermeidet jedes Spitzweg-Zitat.
Gesungen wird sehr eindrucksvoll und rolleninterpretierend: Allan Evans
l�sst allerdings die Faszinationskraft des Hans Sachs vermissen: Ines Krome
intoniert intensiv-einf�hlsam, wirkt aber als Eva sehr "reif"; Suzanne McLeods
Magdalene ist - wie oft - ein eher m�tterlicher Typ - was nicht recht zum
jugendlichen David passen will (Mark Bowman-Hester spielt und singt ihn
mit hinrei�ender Unverf�lschtheit), Stefan Adam Beckmesser steht f�r die
Ernsthaftigkeit des "Merkers" und Robert K�nzlis Stolzing ist ein besonderes
Erlebnis strahlenden Wagner-Gesangs. Das gesamte Ensemble, Chor und Extrachor
haben ihren essentiellen Anteil an dem exorbitanten Gesamterlebnis!
Doch vor allem fasziniert Will Humburg, der dem Symphonieorchester der Stadt
M�nster den genialischen spirit explosiver Musikalit�t vermittelt, im Festzelt
dirigiert er gleich zwei gegen�berliegend platzierte Orchester und einen
im gesamten Raum agierenden Chor - einmalig!
In M�nster sind diese "Meistersinger" zum regionalen Megahit geworden: Spannung
pur, Begeisterung total, Anteilnahme intensiv! Mehr als sieben Stunden Oper
auf diese Art verm�gen ungeahntes Interesse freizusetzen. (frs)
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