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WINTERREISE
(Franz Schubert)
5. September 2002

RUHRtriennale
(Duisburg Landschaftspark Nord)


EXISTENZKAMPF


Inszenierte Musik in Industrier�umen ger�t h�ufig zum beliebigen Spektakel vor imposanter Kulisse. Die Auff�hrung von Schuberts "Winterreise" zeigt, wie es anders gehen kann. Hier passt der Raum zum Werk. Die Heimatlosigkeit als zentrales Thema im Gedichtszyklus von Wilhelm M�ller findet ihr Abbild in den gigantischen Industrieskulpturen einer vergangenen Epoche. Auch die Verdichtung der Seelenqualen in Schuberts Musik kann man k�rperlich erleben, wenn man den gewaltigen Raum der Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord im Halbdunkel "durchwandert" und in der Arena eines Boxrings Platz nimmt.

Christine Sch�fer sang eine �berragende "weibliche Winterreise", kongenial begleitet von Irvin Gage.

Die Inszenierung von Oliver Hermann, B�hnenbild: Momme R�hrbein, sieht in dem St�ck den Existenzkampf der vereinzelten Individuen: Boxring, projizierte Portr�ts aus Fu�g�ngerzonen, Fitnessstudios oder Flugh�fen. Als Kontrast dazu die utopischen Weiten von Himmels- und Schneegebirgen. Dichtung und Musik sind jedoch bereits so bildm�chtig, dass es schwierig ist, die Spannung zwischen den inneren Bildern und den Videoprojektionen aufrechtzuerhalten.

Das Publikum feierte die Interpreten. (su)

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