- ein alter Mann
- selbstverst�ndlich im Fleischmieder einer alten Frau mit
tiefh�ngenden Titten und Fettrollen bis zwischen die Beine
- "selbstverst�ndlich", damit uns auch klar wird, wovor so
ein gut situierter Homo sich f�rchtet - die Mutter also in
ihrer anatomisch diskriminiertesten Form -
- denkt zur�ck - so "denkt" sich das der "Regisseur", der
Peter Mussbach hei�t -
- eine Diseuse namens Georgette Dee, die bekannterma�en eine
Frau ist, die einen Mann spielt, der eine Frau gibt - damit
ersch�pft sich leider das Talent, wenn man vom outrierten
Charme einer Fleischersfrau absieht, die sich f�r den Samstagabend
aufgedonnert hat
- f�nf in Teddykost�me gesteckte Kleinw�chsige mit knolligen
Hoden zwischen den Beinen - sie (alle neun) sollen wahrscheinlich
f�r Kindheit stehen (die Hoden, die Beine,die Teddies) - eine
Kindheit mithin, wie sie sich das Biedermeier-Seelchen m�nnlicher
Alices in Wonderland vorstellt - jedenfalls dackeln die B�rchen
auf der B�hne wie Ewoks herum, allerdings sind sie weniger
wehrhaft
- �berhaupt: Regression, Regression, Regression ( "Lass uns
anmutig in die Senilit�t sinken" - das ist O-Ton, ich dokumentiere
hier nur) -
- und die wenigen textlich markanten Miniaturen, die �ber
die Eltern, die Gro�eltern, sind derart zugeschmiert, als
wollten sich einem Windbeutel in die Geh�rg�nge dr�cken, und
zwar ohne das Backwerk drumrum -
- wundersch�ne bewegliche Kulissen mit dem Schmelz von Mondaufg�ngen
im Friedrichstadtpalast - Erich Wonder ist ein Zauberer, freilich,
doch hier der Mann, der einem Buben Schokol�dchen zusteckt,
um ihn vom Spielplatz zu kriegen - dazu "Gedichte", die ins
Guiness Buch der Rekorde geh�ren, da sie an weise-b�rtiger
Schlichtheit sogar noch Erich Fried �bertreffen -
- weiter, n�mlich die "Musik":
- hintereinander-, aufeinandergeschichtet Kitsch auf Kitsch
- Motive, die schon bei ihrer Erfindung in die Suppenk�che
geh�ren, weil sie im Brodeln niemand h�rt - doch wiederholt
und wiederholt, Dur-Akkord-selig - die Staatsoper als Musical-Center
- in seinen allerbesten Momenten (sie sind rar) bekommt das
St�ck den Charme eines l�ngst vergangenen Hollywoods - nicht
einmal Andrew Lloyd Webber ist musikalisch so schlecht, der
hat wenigstens Drive, hier herrschen hingegen d�rrgezuckerte
Feigen, die sich f�r Chardonnay-Trauben halten - doch hartn�ckig
wird wiederholt - und wiederholt - und wiederholt - und wiederholt
- und wiederholt -
- ach, wie oft rief meine Seele: "Nun schlagt das endlich
kaputt!" - nicht die Spur von John Cage, geschweige Ligeti,
Yun, sondern alles - alles - bis zu den Zehen verlogen - man
ist schon f�r elektronische Bassschl�ge dankbar -
- nein, immer noch weiter, obwohl mir so schlecht ist, doch
irgendwie muss man zum Ende kommen:
- Roman Trekel singt endlich ein volksliedhaftes, sehr sch�nes
Lied, aber Nagano l�sst das Orchester selbst die klarste Melodielinie
verkleistern, immer druff, immer druff mit der Buttercreme!
Schluss jetzt! Knapp! Also: Wer sich nicht ekeln m�chte, der
meide dieses St�ck.