
Triumph der neuen Stimmen
The winners are:
Marina Rebeka, Sopran aus Lettland, Traviata in Erfurt, Händels Agileo an der Komischen Oper Berlin
Fernando Javier Rado, Bass aus Argentinien, studiert am Teatro Colon, Auftritte bei der Juventus Lyrica
Diego Torre, Tenor aus Mexico, Mitglied des Young Artists Programms der Los Angeles Opera
Seit 1987 zum zehnten Mal findet der weltweit wichtigste Gesangswettbewerb in Gütersloh statt -- mehr als tausend Kandidaten, mehr als zwanzig Vorausscheidungen von Sidney bis Beijing, 46 junge Sänger in Gütersloh, davon 16 im Semi-Finale, acht im Finale -- und alle ausnahmslos von höchster sängerischer Klasse!
Entsprechend eine Jury auf Weltniveau: Francisco Araiza als Präsident (er vertritt den wegen Streiks an der Opera de Paris verhinderten Gerard Mortier), Gustav Kuhn als künstlerischer Leiter des Wettbewerbs mit höchsten Ansprüchen, Brian Dickie als Vorsitzender der meisten Auditions – dazu Edith Wiens, Siegfried Jerusalem, Jürgen Kesting, Edith Mathis, Bernd Loebe und Nicholas Payne.
Phantastisch die Leistungen aller jungen Opern-Stars, besonders hervorzuheben Christiane Karg (Opernstudio der Staatsoper Hamburg) mit einer vollendet affektenreichen Händel-Arie (Giulio Cesare). „Platzierte“: Sung-Kon Kim (Korea), Anita Watson (USA), Yali Wang (China), Krenare Gashi (Serbien).
Den Publikumspreis
ersingt sich Julia Novikova, die 24jährige Russin.
Brian Dickie (Opera Chicago) und Bernd Loebe (Oper Frankfurt) vergeben Engagements an platzierte Solisten, stehen für die Nachhaltigkeit des Wettbewerbs.
Die Bertelsmann-Stiftung lädt alle Teilnehmer zu einer Masterclass im kommenden Jahr.
Beeindruckend die menschliche Atmosphäre des Sängertreffens – eben kein „Sängerkrieg“, sondern beglückende internationale Begegnung im Geiste der Musik -- wohltuend entspannt und fürsorglich moderiert durch die enthusiastische Liz Mohn.
Die Duisburger Philharmoniker begleiten mit außerordentlichem Gespür für die Idiomatik der Musiken; der junge Hendrik Vestmann, Kapellmeister in Münster, leitet mit beeindruckender Sensibilität für die Anforderungen der wechselnden Kompositionen und höchstem Einfühlungsvermögen für die jungen Sänger!
Erstaunlich: es gibt nur einmal Mozart, nur einmal Händel, keine „moderne“ Oper (Turandot ist die jüngste) und auch nur eine selten gespielte Arie (Louise von Charpentier) -- ansonsten Puccini, Bellini, Rossini und Verdi, Verdi, Verdi im Finale. (frs)
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