

WagnerBilder in Bochum
Christoph Hübner
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Unter dem Titel "WagnerBilder"
spielen die Bochumer Symphoniker am kommenden Samstag unter der Leitung
von GMD Steven Sloane den "Ring" ohne Worte in der Fassung
von Lorin Maazel. Aus Richard Wagners Musikdrama "Der Ring des
Nibelungen" wird ein reines Orchesterdrama.
Statt einer B�hnenauff�hrung wird auf einer Gro�leinwand ein experimenteller
Film zu sehen sein, den Christoph H�bner (Regie, Kamera), mehrfach
ausgezeichneter Dokumentarfilmer, zusammen mit Gabriele Voss (Montage)
erstellt hat.
Maazels "Ring ohne Worte" ist eine ca. 70-minütige Synopsis
der wichtigsten Instrumentalpassagen aus den vier Opern des Ring-Zyklus
(Rheingold, Walküre, Siegfried, Götterdämmerung), "die
stilistisch aber sehr gut zusammen passen", so Steven Sloane. Das
Gewicht liegt dabei weniger auf der lückenlosen Darstellung der Handlung
einschließlich sämtlicher Leitmotive, sondern mehr auf den
rein musikalischen und emotionalen Qualitäten von Wagners Musik.
Trotzdem seien die jeweiligen Passagen keine "Greatest Hits, die
einfach nur hintereinandergesetzt werden", betont Sloane. Eines steht
jedenfalls fest: Bis auf wenige, technisch notwendige Umschreibungen stammt
jede Note original von Wagner.
Für den Regisseur und Grimmepreisträger Christoph Hübner
stellt das Projekt ein anfangs kaum einzuschätzendes Wagnis dar.
Durch seine langjährige Arbeit als Dokumentarfilmer ist er einen
ganz anderen Umgang mit den Inhalten seiner Filme gewöhnt. "Es
ist ein Versuch, aus heutiger Sicht einen filmischen Dialog mit der Musik
zu führen", erklärt Hübner. "Es handelt sich
also nicht um eine Bebilderung, auch nicht um eine Form von Interpretation".
Wie die Musik bewegten sich auch die Bilder nicht auf der Ebene des Konkret-Realischtischen.
Für Wagner-Kenner werde es zwar durchaus Parallelen zwischen Bild
und Musik geben, "aber zugleich geht es darum, der Bildebene ihre
Eigenständigkeit zu erhalten", so Hübner.
Man darf jedenfalls gespannt sein, welche Wirkung diese experimentelle
Kombination aus Musik und Film erzielen wird - zumal es ein derartiges
Projekt zuvor wohl noch nicht gegeben hat.
Die Auff�hrung findet am 11. Mai um 20 Uhr im Audi-Max der Ruhr-Universit�t
Bochum statt. Eine Einführung von Thorsten Wagner erfolgt um 19 Uhr.
Tickets: Konzertkasse Schauspielhaus, Tel. (0234) 3333-111
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