

SAVONLINNA
Opern-Festival 2002
zu
den Berichten
Olavinlinna bei Nacht
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SAVONLINNA 2002
FINNLAND INTERNATIONAL
Von Franz R. Stuke
Das Savonlinna Opperjuhalet geh�rt ohne Zweifel in die Phalanx der "gro�en"
europ�ischen Festivals, vergleichbar mit Bayreuth (wg. der Wagnerpflege),
mit Glyndebourne (wegen der Atmosph�re), mit Aix (wegen der sommerlichen
Heiterkeit), mit Pesaro (wegen der nationalen S�nger), mit Salzburg (wegen
innovativer "Ausgrabungen") und mit Edinburgh (wegen des internaionalen
Flairs). 90 Jahre gibt es das Highlight finnischer Opern-Repr�sentanz
im Osten des Landes, Aush�ngeschild f�r das �u�erst lebendige Musiktheater
im nord�stllichen EU-Land. Gibt es doch Oper (allerdings per Stagione)
nicht nur in Helsinkis architektonisch aufregender Oper - auch in Lahti,
Tampere oder Turku hat die Oper ihren Platz, zu schweigen vom kleinen,
historisch bedeutsamen Mikkeli, in dem Petersburgs umtriebiger Valeri
Gergiev neben dem Baden-Baden-Festival f�r zwei Wochen zu Hause ist.
Doch Savonlinna ist The Greatest! National und regional fest verankert,
sind in Savonlinna die international erfolgreichen Solisten im Sommer
pr�sent: ob Matti Salminen, Raimo Sirki�, Jorma Hynninen, Jukka Rasilainen
- sie alle kommen zum Festival mit enormem Engagement auf die raue B�hne
von Olavinlinna. Dar�ber hinaus hat das Festspiel-Orchester unter kompetenten
Dirigenten wie Leif Segerstam oder Eri Klas Kontur gewonnen und beeindruckt
durch kollektive Geschlossenheit und brillierende Instrumentengruppen
- es ist sicherlich angebracht, von einem Savonlinna-Stil zu sprechen.
Das Festival kann auf ein hochprofessionalisiertes Team von Finanzierungs-,
Organisations- und Marketing-, PR- und Presse-Experten setzen!
Die Ziele sind eindeutig: Hoher k�nstlerischer Standard, internationale
Akzeptanz, eigene Produktionen mit finnischer Eigenst�ndigkeit, Gastspiele
renommierter ausl�ndischer B�hnen! Im Jahr 2003 gastiert das Teatro Municipal
de Santiago Chile - mit Bellinis "Capuletti e Montecci" (Bellini findet
ansonsten in Finnland nicht statt!) und Ortegas "Splendour and Death of
Joaquin Murieta" - das einzige Opernlibretto Pablo Nuredas!
Das Konzept ist klar: eine international bekannte Oper und eine autochthone
Produktion. Wieder aufgenommen werden der erfolgreiche Rigoletto, Merikantos
Juha und die gelungene Tristan-Produktion. Neu produziert wird Wagners
Holl�nder, eine Referenz zum 190. Geburts- bzw. 120 Todestag des Komponisten.
Mit Turandot wird zum ersten Mal Puccini in Savonlinna gespielt, mit den
Massenszenen gerade richtig f�r die riesige B�hne im geschichtstr�chtigen
Gem�uer. F�r 2004 steht dann wieder einmal - endlich! - die Urauff�hrung
einer finnischen Oper auf dem Programm (zuletzt Rautavaaras Alexis Kivi
1997) - und die neue, architektonisch und akustisch faszinierende Konzerthalle
in Savonlinna provoziert geradezu innovativ-aktuelles Musiktheater. Aber
bis dahin braucht Raimo Sirki� noch einige Zeit: das ist auch eine Frage
der Finanzen.
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