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"Publikum kommt aus Neugierde"


Kai Wessler

Herr Wessler, welche Bedeutung hat das f�r die Region der Oberpfalz?

Die Bedeutung ist nicht zu untersch�tzen. Zum einen ist Regensburg die einzige Gro�stadt in der Umgebung. Zum anderen ist unser Theater nur eines von f�nf Drei-Sparten-H�usern in ganz Bayern. Diese Tatsache f�hrt nat�rlich dazu, dass wir allen Zuschauergruppen - von jung bis alt - gerecht werden m�ssen.

Wirft man aber einen Blick auf den aktuellen Spielplan, f�llt auf, dass die popul�ren, viel gespielten Werke eher die Ausnahme bilden.

Richtig. Das ist aber eine Besonderheit dieser Spielzeit. Noch in den letzten beiden Jahren - also w�hrend des Umbaus des eigentlichen Theatergeb�udes- wurden sogar sehr viele Klassiker gespielt, um das Publikum trotz des baulichen Provisoriums ins Theater zu locken. Jetzt sieht die Situation ein wenig anders aus. Das Publikum kommt in erster Linie aus Neugierde, um das frisch sanierte Haus zu begutachten. Welche St�cke die Leute dabei sehen, spielt nur zweitrangig eine Rolle. Wir k�nnen die Gelegenheit also nutzen, auch eher weniger bekannte Werke anzubieten.

Wurde aus diesem Grunde auch die selten gespielte Oper "Oberon" von Weber als Er�ffnungspremiere ausgew�hlt?

Hier spielten eher andere Gr�nde eine Rolle - zun�chst ganz praktische: Als Drei-Sparten-Haus wollten wir nach M�glichkeit alle drei Sparten, also Schauspiel, Oper und Ballett, an der Auff�hrung beteiligen. Und da kommen nun einmal nicht sehr viele Werke in Frage. Dass die Wahl gerade auf "Oberon" fiel, ist nicht zuletzt unserem Generalmusikdirektor zu verdanken. F�r Guido Johannes Rumstadt ist Weber ein pers�nliches Anliegen. Ein letzter Grund liegt in der Au�enwirkung. Mit einer Wagner-Oper beispielsweise h�tten wir uns der Konkurrenz von M�nchen und Bayreuth stellen m�ssen und die �berregionale Presse h�tte ganz andere Ma�st�be angelegt.

War die anschlie�ende Kritik denn auch in Ihrem Sinne?

Die Reaktionen fielen sehr unterschiedlich aus. Die �berregionale Presse beurteilte die Auff�hrung durchweg positiv. Regional gab es jedoch eher schlechte Kritiken.

Und wie reagierte das Publikum auf die Inszenierung und auf die Wiederer�ffnung des Hauses?

Gemischt, w�rde ich sagen. Da Regensburg ein teilweise sehr konservatives Publikum hat, kam diese kontroverse Inszenierung bei vielen nicht ganz so gut an. Was die Er�ffnung des Hauses selbst betrifft, waren die meisten doch froh, dass das Theater nach der Umbauphase endlich wieder bespielbar ist. Nat�rlich gab es auch hier vereinzelt Kritik gerade an der neuen Anordnung der Sitzpl�tze.


Das Gespräch führte Christoph Dittmann


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