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TRAUM UND REALITÄT
Nicht die altbekannte Geschichte des
M�nchhausen auf der Kanonenkugel wird geboten, sondern M�nchhausen, der
auf einem Jahrmarkt Schausteller trifft, die mit seinem Namen Gesch�fte
machen: M�nchheim auf der B�hne und Frau Kern mit ihrem M�nchoskop, einem
Medienereignis im Mund von Marilyn Monroe. Kino versus B�hne? Geht es
doch vor allem ums Geld. Da M�nchhausen gerade auf der Flucht vor seinem
Gl�ubiger ist, verkauft er seine Fantasien an Frau Kern mit der Bildmaschine.
Nach Szenen, in denen Realit�t und Wirklichkeit sich nicht voneinander
trennen, muss M�nchhausen die Wahrheit sagen, um die Fantasie zu retten..
Boris von Posers Regie betont den Mix von Traum und Realit�t. Die B�hne,
von Marion Hauser gestaltet, zeigt auf der B�hne die B�hne des M�nchheim,
gegen�ber das M�nchoskop in Form eines riesigen Marilyn Monroe-Kopfes.
Die Musiker sitzen erh�ht in der Mitte der Neuk�llner B�hne.
Ein kleines Musiker Ensemble, geleitet von Hans-Peter Kirchberg, f�hrt
den Zuschauer souver�n durch die verschiedenen Stilepochen, die der Komponist
Dan Dediu dramaturgisch effektvoll zusammenf�hrt. Es ist nicht nur eine
Aneinanderreihung bekannter Komponisten wie Mozart, Bach und Strawinsky,
die vorgetragen wird, sondern es ergibt sich ein Gleichgewicht zwischen
stilistisch bekanntem Material und unbekanntem Weiterentwickelten. Das
St�ck wurde mit dem Neuk�llner Opernpreis 2002 ausgezeichnet.
Mit Michael Hoffmann als M�nchhausen, Michael Bielefeldt als M�nchheim
und Frank Bauszus als Gl�ubiger und Lauscher sind die Partien der M�nner
typengerecht besetzt, auffallender und klangvoller jedoch Regine Gebhardt
als Frau Kern und besonders klasse Johanna Krumin als Lisbeth. Eine tolle
Stimme!
Aufmerksames Publikum, ausdauernder Applaus. Die Minderheit der nicht
so Begeisterten waren nach der Pause nicht mehr da. (kst)
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