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Pathos
Wagner-Reminiszenzen bestimmen Kloses "dramatische Symphonie" von 1903;
unter Marcus R. Bosch l�sst das Sinfonieorchester Aachen das Anwachsen
der Klangmassen volumin�s h�rbar werden.
F�r die S�nger des Mythos vom Fischer und seiner gnadenlos-erfolgss�chtigen
Frau Ilsebill bleibt daher die Flucht ins Forcieren: Sabine T�rner beweist
dabei ihre gro�e Kraft, ebenso wie Norbert Schmittberg - doch haben sie
wenig Chancen, differenziert zu phrasieren. Jaroslaw Sielickis Wels, als
mythische Figur pr�sent, betont das durchg�ngig-szenebeherrschende Pathos
der sp�t-romantischen Klage �ber den kruden Umgang mit der Natur.
Paul Esterhazy inszeniert statisch-oratorienhaft, mit manieriert wirkenden
gefrorenen Gesten, verweist auf pathetische Tendenzen der wilhelminischen
Zeit.
Die gestufte B�hne Pia Janssens nimmt diese Idee auf, l�sst die gesamte
Spielzeit hinter einer transparent gerasterten Folie spielen; das Geschehen
wirkt wie gepixelt - ein Verweis auf ge�nderte Sehgewohnheiten?
Das Aachener Publikum ist durchaus angetan, honoriert die �berraschende
Entdeckung der Opern-Literatur, wird aber nicht affektiert. (frs)
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