Rezensionen     Kommentare     News     Backstage     Befragung     Links     Kontakt     Impressum    Wir über uns
     

Fakten zur Aufführung 

XERXES
(Georg Friedrich H�ndel)
9. M�rz 2003

Theater Aachen

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Gegenlicht

Eine b�hnenf�llende Lichtwand mit ca. 4000 in ihrer Leuchtkraft variablen Gl�hbirnen beherrscht das Geschehen, bietet Gelegenheit zur Schattenriss-Performance, l�sst aber um die Augenkraft der Zuschauer f�rchten (und: die �bertitel an den Proszeniumsw�nden sind meistens �berstrahlt!).

Barbara Beyer inszeniert im couchbesetzten Vorraum der Lichtwand (Lothar Baumgarte) ein Spiel der Irrungen und Wirrungen, versucht - auch mit Hilfe der charakterisierenden Kost�me von Barbara Aigner - zum einen die komplizierte Verwechselungsgeschichte nachvollziehbar zu machen, aktualisierende Akzente zu setzen, mutet dabei den Akteuren h�pfend-t�nzerische Extravaganzen zu.

Unter Jeremy Hulin spielt das Sinfonieorchester Aachen einen gef�lligen H�ndel, hat Verst�ndnis f�r wechselnde tempi und kooperiert sensibel mit den Solisten.

Das Aachener Ensemble hat mit Sibylle Fischer einen herb-intensiven Xerxes von hoher Ausdruckskraft; Kristina Totzek ist eine emotionale Romilda, Judith Berning eine lebhaft-k�rperbetonte Amastris und Gundula Peyerl eine resigniert-melancholische Atalanta. Die m�nnlichen Rollen forcieren die K�rperlichkeit, die Besetzungen sind an den M�glichkeiten des Aachener Theaters orientiert (wie schon zu H�ndels Zeiten): Hans Lydmans Bariton hat als Arsamene Gelegenheit, seine kr�ftige Grundlage zu demonstrieren, Jaroslaw Sielicki gibt einen exaltierten Elviro und Claudius Muth einen blassen Ariodate.

Im Aachener Theater sitzt ein ungemein nettes Publikum, akzeptiert das ungew�hnliche B�hnengeschehen auch mit Barbara Beyers offenbar unvermeidlicher Putzkolonne, f�hlt sich aber kommunikativ wie im Kaffeehaus: permanentes Tuscheln st�rt die gespannte Rezeption der �brigen Besucher. Doch Publikumszuspruch, beachtenswertes Musizieren und Singen sowie angenommene inszenatorische Provokation ("mutig und Klasse!") zeigen die Akzeptanz des Theaters Aachen - und sind eine undramatische Demonstration gegen die existenzbedrohenden finanziellen K�rzungsabsichten der Aachener Stadtpolitik. (frs)