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Fakten zur Aufführung 

DIE T�DLICHE BLUME
(Salvatore Sciarrino)
17. Oktober 2002 (Premiere)

Zeitgen�ssische Oper Berlin
(Hebbeltheater)

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KAMMEROPER EMOTIONAL


Gesualdo, der skandalisierte Renaissance-Komponist, ist der inspirierende genius f�r Salvatore Sciarrinos Oper: Mord aus Leidenschaft ist das Thema - musikalisch aufs unkalkulierbare Gef�hl fixiert.

Sabrina H�lzer inszeniert die konversationslastige Dreiecks-"Geschichte" mit viel Ruhe und intensiver Langsamkeit, zeigt das Liebes- und Todesdrama eines Tages fast wie in Zeitlupe. Das musikalisch eher "stille" St�ck beeindruckt durch fast unbekannte Kl�nge, negiert herk�mmliche Instrumenten-Klischees, erinnert an Messiaens V�gel in St. Francois d'Assise.

R�diger Bohn leitet das kompetente Orchester der Zeitgen�ssischen Oper Berlin sehr einf�hlsam, betont die reflektierenden Passagen akribisch.

Die B�hne von Etienne Plus zeigt im zur�ckhaltenden Ambiente mit dunklen Gestalten, die wie Schatten wirken. Emotionale Stimmungen werden durch das Symbol der Blume und einen schwarzen Mond als Untreue-Metapher charakterisiert.

Die Solisten zelebrieren die emotionale Konversation mit Ankl�ngen an Gesualdos Madrigal-Kl�nge weich-str�mend. Marta Rosza als Gr�fin und Jonathan de la Paz Zaens, wundersch�n-musikalisch David Cortiers Countertenor als emotional kommentierender "Gast".

Nach Sciarrinos "Lohengrin" sollte das Publikum auf die introvertierte Musik vorbereitet sein, doch gibt es offenbar event-orientierte Touris, die erst vom Dirigenten R�diger Bohne zu angemessenen Rezeptionsverhalten ermahnt werden m�ssen. Auf alle F�lle: eine positiv aufgenommene Innovation. (kst)