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Fakten zur Aufführung 

CENDRILLON
(Pauline Viardot)
24. Dezember 2003 (Derniere)

Konzerthaus Berlin

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Uninspiriert

Im neoklassizistischen Saal des Konzerthauses am Gendarmenmarkt pr�sentiert sich auf dem Orchesterpodium eine Sperrholzschr�ge mit Sperrholzw�nden (B�hne: Barbara Anne Keiner) - von m�rchenhafter Verzauberung keine Spur. Im Publikum Kinder, erwartungsvoll ihrem ersten Opernerlebnis entgegenfiebernd. Begeisterung kommt nicht auf - trotz intensiver Aufmerksamkeit der kleinen Afficionados.

Dazu bei tr�gt die uninspirierte Klavier-Begleitung durch Oliver Pohl, dem es nicht gelingen will, den musikalischen Duktus dem Sp�twerk der genialen Muse des ausgehenden 19. Jahrhunderts lebendig werden zu lassen.

Auch Heike Hanefeld verweigert sich in ihrer Regie der Inspiration einer der faszinierendsten weiblichen Gestalten der Musikgeschichte: Pauline Viardot kann mit ihren stupenden Erfahrungen mit den Musikern des 19. Jahrhunderts (Chopin, Saint-Saens) keine peinlich t�melnde Pr�sentation ihrer M�rchenvariation gemeint haben (von Aktualisierungen ganz abgesehen).

Die Solisten sind in diese unzul�nglichen Konzepte von Musik, B�hne und Regie gefangen, chargieren und singen - trotz bisweilen aufblitzender Bravour - eher wie auf unambitionierter Probe. Cornelia Marschall als staunende Cendrillon, Peggy Steiner (ehemals Theater Hagen) und Olivia Saragosa als antiquiert-komische Schwester, Martin Schubach, Daniel Pohnert und Kim Schrader als stimmlich unterbewertete Vater, Prinz und Kammerherr, Agnete Munk Rasmussen als wenig m�rchenhafte Fee.

Die Produktion des Konzerthauses Berlin verpasst alle Chancen: das Werk einer Ikone des Musiktheaters aus der Vergessenheit zu rei�en, kompetenten Solisten die M�glichkeiten zur brillanten Pr�sentation zu geben, und - vor allem - erwartungsvoll vorbereiteten Kindern die Magie musikalischen Theaters zu vermitteln. (frs)