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Fakten zur Aufführung 

ELEGIE FÜR JUNGE LIEBENDE
(Hans Werner Henze)
26. Mai 2004

Staatsoper Unter den Linden (Berlin)

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Was darf die Kunst? Wen interessiert's noch?

Wir sehen in einen stilisierten Salon in den Bergen, das Hammerhorn - wie das Emblem von Prudential sieht dieser Berg aus - iconisiert allezeit schon den Tod, die seherisch-verr�ckte Frau Mack ist tats�chlich jugendlich geblieben im Gedenken an ihren vor lamgem verlorenen Mann. Etwas K�hles liegt �ber allem: schon sp�rst Du den Schnee, sp�rst die Kristalle, von deren Lebensfeindlichkeit Thomas Mann so eindringlich schrieb und von ihrer - Kunstn�he.

Von beidem erz�hlt bekanntlich auch Henzes Oper nach Auden und Kallman, und die Inszenierung Christian Pades widmet sich dem in Alexander Lintls B�hnenbildern mit intensiver Einf�hlung, teils stilisiert-fiebriger Personenf�hrung und niemals voreingenommen. Wenn eine Botschaft, dann die, die sich aus der Dynamik des Kunstwerkes selbst ergibt. Die moralische Ambivalenz wird ausgesprochen sp�rbar. Schon weil die Inszenierung keine Schw�chen kennt; nur der Schauspieler-Part Johannes Richard Voelkels f�llt etwas heraus, doch hebt der Manierismus das k�nstlerisch auf. Er stilisiert das insgesamt leicht Krachlederne des Sujets und macht es damit scharf gegenw�rtig: ein eingek�hltes Fin de si�cle als Spiegel der Moderne.

Dazu die enorme, intensive Dichte der Orchesters unter Philippe Jordan, und die belebte, so gut wie nie statuarische Pr�senz der S�nger, ich muss sie alle nennen: Andreas Schmidt, G�nter Missenhardt, Stephan R�gsamer, Katharina M�ller, Rosemaria Lang, Caroline Stein, im dritten Akt lauscht man nur noch atemlos. Lauscht der Frage, was denn Kunst d�rfe, was sie vielleicht m�sse - die Engf�hrung von Tod auf Kunst gibt keine Antwort, aber es will sie auch sowieso keiner h�ren.

Die Staatsoper war zu dieser zweiten Vorstellung zu zw�lf Dreizehnteln leer. Als neigte sich eine Kultur in ihr Ende. (anh)


Karten unter (030) 20 35 45 55






Fotos: © Monika Rittershaus