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VON GESTERN
Mit der Leidenschaft einer Bahnschranke
verl�uft der erste Akt von Harry Kupfers Alt-Inszenierung (1986), noch
beeintr�chtigt durch eine �berholte "Botschaft" (als ginge es klassenk�mpferisch
um die Absetzung des Adels) und eine verquere Auffassung von Humor.
Dazu eine farblos-realistisch langweilige B�hne von Reinhard Heinrich
und ein Orchester, dem Hans E. Zimmer partout kein Tempo abfordern wollte.
Das alles ist ein Anschlag auf Mozarts Ingenium und auf die beteiligten
Solisten - die sich dann aber im zweiten Akt um Wiederbelebung bem�hen:
Stefan Heidemann (Figaro), Christiane Oertel (Cherubino), Roger Smeets
(Graf) und Miranda von Kralingen (Gr�fin) rei�en auch das lahme Orchester
mit; doch Brigitte Cellers Susanne spielt eher mit, als dass sie zur quirligen
Antreiberin wird.
Unter den Besuchern in der Komischen Oper �berwiegen die touristisch Motivierten,
verdr�ngen das treue Stammpublikum, ver�ndern die Atmosph�re: Weniger
emphatische Ausstrahlung als blo�er Wunsch nach unterhaltendem Service.
Keine erfreuliche Entwicklung! (frs)
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