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DAS BÖSE BLEIBT
Wie im Film mit Nosferatu das B�se
in die Welt kam (und blieb), so inszenierte G�tz Friedrich Verdis "Luisa
Miller" mit dem t�dlich-intriganten Wurm als zentralem Ungl�cksbringer.
Pathetische Chorszenen, Verweise auf martialisches B�hnenhandeln stellen
den Zusammenhang mit Schillers Werk und der Entstehungszeit der Verdi-Oper
- nach den Risorgimento-Arbeiten - dar. Es ist G�tz Friedrichs resignative
Botschaft der ewigen Bedrohung.
Das korrespondiert mit einem portalgro�en Vorhang, auf dem Riccos renaissance-zitierendes
"Ricco sui ipsius - Die Verg�nglichkeit des Seins" aus den 40er Jahren
zu sehen ist. Gottfried Pilz gestaltet mit Vorh�ngen und metaphernreichen
Symbolen Kommunikationsr�ume f�r das hoffnungslose Handeln der Bedrohten.
Musikalisch vertritt Frederic Chaslin einen wenig konturierten Verdi,
vermeidet knallige Effekte, vermag jedoch nicht mehr, als die angemessene
Untermalung des emotionalen Ensembles zu erreichen.
Gespannt wurde Richard Leech erwartet, nach langer Zeit zur�ck in Berlin:
er beeindruckte mit enorm powervollen H�hen. Die junge Ana Maria Martinez
verstr�mte wunderbar einf�hlsame T�ne, verk�rperte eine liebende Luisa,
der nichts blieb, als Opfer zu sein. Dem intriganten Wurm des Arutjun
Kotchinian geh�rte der pr�sente Part des zur�ckgenommenen Geschehens.
Das h�ufig unangenehm renitente Publikum der Deutschen Oper akzeptierte
offensichtlich die Pr�sentation der selten gespielten Oper, feierte Regie
und B�hne und delektierte sich am eigenen Beifall f�r die sympathischen
Solisten. Ein erlebnisreicher Abend. (frs)
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