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Fakten zur Aufführung 

DAS ORPHEUS-PROJEKT
(Reinhard Keiser)
4. April 2004

zeitfenster
(Capella Orlandi Bremen/
Konzerthaus Berlin)

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Wenig Emotionen

Eine der vielen von Reinhard Keiser (1674 - 1739) komponierten Opern ist die unvollst�ndige �berlieferung von "Die bis in und nach dem Tod unerh�rte Treue des Orpheus". Anhand des erhaltenen Librettos konnte Thomas Ihlenfeld, der Leiter der Capella Orlandi Bremen, das St�ck rekonstruieren. Nur die Musik der Rezitative bleibt verloren, daher wird sie bei den Auff�hrungen im kleinen Saal des Konzerthauses Berlin gesprochen, was sich aber nicht zum Nachteil des St�ckes erweist.

Verschiedene Sch�lergruppen Berlins waren an der Produktion haupts�chlich im Vorfeld beteiligt. Sie wirkten bei der k�nstlerischen und organisatorischen Vorbereitung mit, stehen aber auch teilweise als Statisten auf der B�hne. Die war schlicht in Rot, sp�ter in Gr�n gehalten - ein einfacher Raum ohne �berfl�ssigen Schnickschnack (B�hne: Piero Vinciguerra), auf dem Christoph von Bernuth allerdings wenig Emotionen entwickelt.

Die Capella Orlandi Bremen, 1990 gegr�ndet, hat sich auf die Wiederentdeckung der norddeutsch - hanseatischen Musik spezialisiert, von Keisers Werken gibt es bereits Ersteinspielungen; sie sind also bestens geeignet, dieses St�ck unter der Leitung von Thomas Ihlenfeld zur Auff�hrung zu bringen. Die barocke Musik erklingt mit technischer Perfektion, allerdings ohne letztes Faszinosum.

Julian Podger als Orpheus und Natali Buck als Euridike, Christine Maria Rembeck als Autonoe, Susanne Ellen Kirchesch als Thya und Matthias Jahrm�rker als Aristeus sind eindrucksvolle Interpreten, intonieren gekonnt, ohne extreme Seelenkr�fte zu vermitteln.

Die Zuschauer sind zufrieden, schade nur, dass in solchen Auff�hrungen st�ndig Fotos f�rs Familienalbum gemacht werden m�ssen. Dadurch bekommt so ein Abend leider doch den Charakter einer Schulauff�hrung. (kst)