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Fakten zur Aufführung 

ROBERT LE DIABLE
(Giacomo Meyerbeer)
8. M�rz 2001

Staatsoper Unter den Linden Berlin

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CHAOTISCHER FILM

Die Operng�tter hatten offenbar den Abend der Wiederaufnahme von Meyerbeers "Robert Le Diable" - selten gespielt, aber hochattraktiv - nicht auf ihrem Terminplan: Zwar gibt es mit Nelly Miricioiu (brillant als Isabelle), Brigitte Hahn (wundersch�n lyrisch als Alice), Hanyi Zhang (ein wenig zur�ckhaltend als Robert) und vor allem Kwangschul Youn (kraftvoll, volumin�s und mit bezwingendem Legato) vier hochklassige Protagonisten; die kleineren Rollen funktionieren (u.a. Bielefelds Eyguenij Alexiev in einem Kurzauftritt) - doch der wichtige Chor wirkt unlustig, agiert uninspiriert, verpatzt Eins�tze und verbreitet nicht den Hauch von D�monie oder erotischer Verf�hrung.
Der so kompetent-engagierte Marc Minkowski braucht sage und schreibe vier Akte bis die wie blockiert wirkende Staatskapelle seinen Vorstellungen folgt und im Finale die Kraft und das effektvolle Ingenium der Meyerbeerschen Musik klangdifferenziert erlebbar macht.
Doch das Dilemma liegt schlussendlich im verquasten Inszenierungskonzept. Georg Quanders Irrtum ist es, die Geschichte Eugene Scribes haarklein erz�hlen zu wollen, dabei aber partout den Subtext �bersieht und die Musik Meyerbeers sowie den spirit der Grand Opera ausblendet. So erlebt der Zuschauer die Quander-Story eines Vorstadt-Kino-Vorf�hrers, die sich aber nie einl�st und zudem Woody Allens Purple Rose of Cairo repetiert; dann gibt es zwei verschiedene Versionen des Inhalts auf dem Programmzettel und im dicken Programmbuch; die �bertitel erz�hlen etwas anderes als was auf der B�hne an Aktionen stattfindet; schlie�lich gibt es den emotionalen Ausdruck des Gesangs und letztlich die pathetische Kraft der Mayerbeerschen Komposition. Wer glaubt, in diesem dramatischen Tohuwabohu so etwas wie eine Konkretisierung des dekonstruktiven Prinzips zu entdecken, befindet sich auf dem Holzweg: das alles ist schlicht konfus.
Und die Zuschauer empfangen den Regisseur denn auch entsprechend "emphatisch"! (frs)