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Fakten zur Aufführung 

SCHICHTWECHSEL
(Linguist/Rainer Killius)
18. Februar 2004

Neuk�llner Oper Berlin

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Lebensgefühle

Es ist eine RAPsodie - eine "Rap-Oper" �ber erschreckende Situationen der jungen Generation, gepr�gt von physischer Gewalt, sexuellen Bedr�ngungen, Drogenrausch und versch�rften "klassischen" Alltags-Aggressionen. Matthias Messmer inszeniert stilgerecht, versetzt die Darsteller in einen pulsierenden Wechsel on Hektik, Unterwerfung, Tanz und suspense.

Der langgestreckte Raum von Beata Hundertmark gibt Raum f�r dramatische Konstellationen, kommerziert Aggressionen pur.

Rainer Killius setzt Synthesizer und Sampler mittels ausget�ftelter Tontechnik effektiv ein, sackt nie in die Niederungen des Pop-Rap ab, vermittelt soziale Brutalit�t in differenzierten Klang-Eruptionen und erzeugt Gef�hle des Bedrohtseins. Bedrohend die Linguist-Texte: verbale Attacken, aggressive Behauptungen, emotionale Ausbr�che, hermetische Sentenzen - aber niemals Versuche der Reflexion, kommunikativ-begr�ndeter "Erkl�rung", ein h�mmernder Ablauf unbegriffener Selbstverwirklichung.

Das Ensemble beeindruckt durch exzeptionelle performance: Frank Abloth-Odjidja, Marco A. Bilep, Dominik Schulz und Frederika Haas "leben" diese Typen, geben sich aus, sprechen, singen, rappen, tanzen, rennen, st�rzen, schlagen - die K�mpfe der West Side Story sind dagegen betuliche Operette.

Typisch f�r die Neuk�llner Oper die schrille Mischung des Publikums: die elaborierten "Kenner" zwischen den Stammg�sten aus dem Kiez. Von allen donnernder Applaus im akustisch dichten "Schlauch" - bei einigen, zumal �lteren, Besuchern sp�rbares Entsetzen �ber die Begegnung mit dem offengelegten Lebensgef�hl einer "fremden" Generation. (frs)



Fotos: © Matthias Heyde