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Klang-Kaskaden
Alberto Zedda, der faszinierende Rossini-Maestro, treibt das Orchester
der Deutschen Oper Berlin zu selten geh�rten Tempi, mit Wahnsinns-Streicherkaskaden,
exaltierten Soli der Holzbl�ser und einer bet�renden Dynamik: Musik als
Ausdruck spielerisch genommener Gef�hle - mediterrane Lust auf Hochtouren!
Das intrinsisch begeisterte Ensemble bewegt sich locker animiert vor dem
Orchester (Abendspielleitung: Gerlinde Pelkowski) mit einer bukolischen
Landschaft als Prospekt im Hintergrund und lustvoll genutzten T�ren f�r
komische Auftritte und Abg�nge - singt dabei Belcanto vom Feinsten. Eva
Mei ist der weibliche Mittelpunkt des Wettbewerbs der Liebhaber, wunderbar
leichthin, mit gl�nzenden L�ufen und Koloraturen, Enrico Marabelli gibt
den tumben Germano als "bl�den" Verursacher aller Verwicklungen, beherrscht
Rossinis Ziselierungen perfekt, Kennth Tavors Tenor strahlt im virtuosen
Belcanto als geheimer Ehemann, Carlo Lepore mimt den geplanten schweren�terischen
Gemahl, beherrscht den kantablen Klang auch in tiefen Regionen - bekommt
schlie�lich die kokette Lucilla, von Andion Fernandez in ihrer gro�en
Arie brillant charakterisiert, als Vormund bleibt dem sonor-flexiblen
Walter Pauritschnur die Absegnung des happy ends.
Das als st�rrisch bekannte Bismarck-Oper-Publikum reagiert im nahezu vollbesetzten
Haus auf die extraordin�re konzertante Pr�sentation des damals revolution�ren
Rossini-Fr�hwerks von 1812 zu gro�en Teilen geradezu enthusiastisch: das
viel kritisierte Haus (zumeist zu Unrecht) hat einen spektakul�ren Erfolg!
(frs) |
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