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EKSTASE
Will Humburg macht darauf aufmerksam,
dass der Furor Elektras eine ekstatische Besessenheit ist, ihr S�hne-Verbrechen
die Frage nach den Hintergr�nden ausblendet und keine Frage nach Recht
und Unrecht stellt. Leider gelingt es Johannes Leiacker nicht, diese intensive
Reflexion in seiner "szenischen" Pr�sentation in Handlung umzusetzen:
bei den konzertanten Auff�hrungen bleiben seine Umsetzungsversuche auf
f�nf nebeneinandergestellten Vierstufen-Podesten �berfl�ssig.
In der akustisch exzellenten Bielefelder Oetkerhalle faszinieren Gesang
und Musik: Humburg leitet die kompetenten Orchester beider St�dte mit
fanatischer Intensit�t, zwingt die 120 Musiker zu kollektiver H�chstleistung,
erzeugt �berw�ltigenden Klang und macht hochdifferenzierte Instrumentierungen
intensiv h�rbar. Hofmannsthals Texte hin oder her: sie sind Kl�nge im
atemraubenden Kosmos des Straussschen Musikdramas.
Susan Owen ist eine total musikalisch integrierte Elektra, mit au�erordentlich
treffsicherer Artikulation, Dramatik ohne Sch�rfen, voller Power f�r H�hen
und Tiefen: nach ihren vorangegangenen Auftritten auch in Bielefeld durch
kolossale Orchester-Eruptionen nicht zu �berdecken! Das �brige M�nsteraner
Ensemble brachte die Perlenketten-Chrysothemis Caroline Thomas und den
fulminanten Renatus Meszar als Orest, ansonsten blieb's solistisch eher
verhalten.
Das Oetkerhallen-Publikum feierte Susan Owen und die Orchester zurecht �berschwenglich. (frs)
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