Rezensionen     Kommentare     News     Backstage     Befragung     Links     Kontakt     Impressum    Wir über uns
     

Fakten zur Aufführung 

LULU
(Alban Berg)
28. Januar 2001 (Premiere)

Theater Bielefeld

Points of Honor                      

Musik

musiknote

Gesang

gesangnote

Regie

regienote

Bühne

buehnennote

Publikum

publikumsnote

Chat-Faktor

kwnote


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

SZENEN SINNLICHER KÖRPERLICHKEIT

Die Opernconnaiseurs sind sich im Klaren: Bergs formale Strukturen sind eine Seite der Lulu, aber der "sinnliche Laut" bestimmt den Effekt von Handlung und Musik - abseits aller musiktheoretischen Reflexionen. In diesem Sinn agierte das Bielefelder Orchester unter der souver�n-engagierten Leitung von Peter Kuhn - im hinteren Teil der B�hne placiert, unter reflektierender Folie mit zauberhaften optischen Effekten (B�hne: Sandra Meurer).
Gabriele Rech inszenierte die Faszination naiver weiblicher Sexualit�t, der zum Opfergang wird. Lulus Liebhaber richten sie schlie�endlich zugrunde. Dabei sind beeindruckende Szenen sinnlicher K�rperlichkeit zu erleben.
Diesem hochplausiblen Regiekonzept verleiht ein leidenschaftlich agierendes hochklassig singendes Ensemble zum Erfolg: Diana Amos verk�rpert nicht den m�nnermordenden Vamp, sondern die unwiderstehliche naive Unschuld, den Bergschen Klang der Sinnlichkeit perfekt vermittelnd. Mit Richard Salter und Luca Martin interpretieren zwei hochkar�tige S�nger-Darsteller den Dr. Sch�n (sp�ter Jack the Ripper) und seinen Sohn Alwa. Michaela Lucas ist ein hinrei�end intensive Geschwitz und Mojca Vedernjak herrlich anzuh�ren als Garderobiere, Gymnasiast und Broom. Rainer Zaun und Hans Griepentrog �berzeugen als Athlet und Theaterdirektor - w�hrend mit Franz Mazura als Schigolch dem gediegenen Bielefelder Haus ein Besetzungserfolg der Extraklasse gelingt: agiert damit doch der Dr. Sch�n der Pariser Premiere von 1979 als authentischer Kenner der Cerha-Vervollst�ndigung auf der B�hne!
Regie, Orchester, Ensemble beweisen die Spannungskr�fte dieser dreiaktigen Fassung - und das aufnahmebereite Premierenpublikum dankt mit heftigem Applaus! (frs)