|

BELCANTO
Melanie Kreuter - vor allem in den
piani von �berw�ltigender Ausdruckskraft; Hector Sandoval - ein junger
Tenor mit stupender Durchschlagskraft; Alexander Marco Buhrmester - ein
hinrei�end, phrasierender Germont; alle "kleinen" Rollen - stimmlich unerh�rt
kompetent; der Chor - brausend in der Klangf�lle.
Und das Orchester: die Bielefelder Philharmoniker lassen unter dem brillanten
Dirk Kaftan Verdis genial-emotionale Musik genussvoll-unsentimental zum
H�rerlebnis werden!
Gabriele Rech inszeniert die Konflikttrag�die der einsamen Violetta in
lasziver Erotikszene mit dem ebenso einsamen Alfredo als melancholisches
Spiel zwischen t�dlicher Krankheit, vergeblicher Liebe und aggressiver
Gesellschaft; Sabine Schweitzer animiert den Chor zu ausdrucksvoller B�hnenpr�senz.
Sandra Meurer stellt kastenf�rmige Identifikationsr�ume auf die technisch
gehandicapte Bielefelder B�hne; imaginative Lichteffekte geben den Szenen
optischen Reiz.
Das Bielefelder Publikum feiert das Ensemble frenetisch - l�sst sich allerdings
auch nach 15 Minuten nicht zu standing ovations hinrei�en. Lokale Sponsoren
erm�glichen einen solchen Triumph, w�hrend die politisch konservativen
Stadtoberen das sensationelle Theater permanent in Frage stellen und in
ihrer Borniertheit nicht einmal den Marketing-Faktor ihres Aush�ngeschilds
erkennen - von Liebe zum Theater und zur Kunst ganz abgesehen. (frs)
|
 |