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Das Gl�ck der Erl�sung
Die ausgew�hlten Goethe-Texte spiegeln sich in Schumanns musikalischer
Deutung: reale Situationen, Naturmystik und metaphysisches Jenseits verschmelzen
zu romantischen Stimmungen mit der Erl�sungsapotheose.
Sylvain Cambreling zelebriert mit dem ungemein spielsicheren Musikern
des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg die sich permanent
steigernde Emotionalit�t mit faszinierender Intensit�t.
Matthias Goerne singt den Faust zwischen irdischen Leiden und Hoffen auf
Erl�sung mit stupender Artikulationskultur, sch�pft aus seiner unnachahmlichen
Kunst als Lieds�nger. Christiane Oelzes Gretchen vermittelt "beseeltes"
Singen in h�chster Vollendung, gibt ihrer Verzweiflung anr�hrenden Ausdruck.
Frode Olsen imponiert mit beherrschtem Bass voller D�monie als Mephisto;
und das gesamte hochkar�tige Ensemble beherrscht den Grat zwischen pastoraler
Ruhe und extremer Bedrohung mit stimmsicherem Glanz.
Dazu die fantastischen Ch�re: Vor allem in der kumulierenden Apotheose
geht der Chorgesang vom besten unter die Haut, der slowakische Philharmonische
Chor - effektvoll separiert in Herren- und Damenchor! - und der staunenswert
disziplinierte Knabenchor der Chorakademie Dortmund!
Der erneute Triumph absoluter Spitzenleistungen wird vom RuhrTriennale-Publikum
fast and�chtig bestaunt und am Schluss (wie eine Erl�sung) begeistert
gefeiert. Ein dramaturgischer faux-pas: Pause nach Fausts Tod; auseinandergerissen
die immanente Dramatik, Irritationen beim Publikum. Und: Ein Hauch von
Szene h�tte der sterilen konzertanten Konfiguration gut getan. (frs) |
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