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Fakten zur Aufführung 

DIE MADEN
(Erwin Koltermann)
15. November 2000

prinz regent theater Bochum

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KEINE PARASITEN

Ein Dichter trifft in der Isolation seines Zimmers mit den von ihm erschaffenen Dramenfiguren zusammen. Erwin Koltermann komponiert zum Text Jan Demuths alles was Instrumente hergeben; von der lieblichen Grazie der Geigen bis zur kunstvollen Entstellung am Klavier - inspiriert durch Thomas Bernhards Metapher der Maden, die nach dem Tod mit "Musik im Kopf die Sache weiterspielen".
Sibylle Broll-Pape inszeniert ein Wechselbad der Gef�hle vor einer unaufh�rlich n�herr�ckenden Spiegelwand (B�hne Elisabeth Brockmann), in der der verzweifelnde Dichter schlie�lich im Zentrum seiner Gesch�pfe unter ihrem rhythmischen Gleichklang verstummt.
Der Countertenor Johannes Reichert spielt und singt den gedanklichen Sch�pfer der Kreaturen - Barbara Ochs als Klytemn�stra, J�rg Br�uer als Hamlet, Margitta Rosales als Lulu, die ihn mittels klassischer Dramen- bzw. Operngestalten verf�hren wollen. Mal sind es kalt-absto�ende T�ne, und lauwarm verf�hrerische melodi�se Kl�nge und mal hei�-laut exaltierte Eruptionen, die Gesang und Musik bestimmen:
Stevko Busch, Donja Djember, Patrick Hagen und Katrin Mickiewicz setzen diese konvulsiven Maden-Bewegungen mittels Klavier, Cello, Klarinette und Geige atmosph�risch um. Sie bewegen sich dabei an unterschiedlichen Spielorten, integrieren B�hne und Auditorium zur theatralen Einheit. Im musikalischen Gleichklang eines Madrigals verzehren S�nger und Musiker als "Die Maden" ihren Sch�pfer.
Mit theatralen Mitteln entsteht ein intensives "Kammermusiktheater": das anspruchsvolle Prinz-Regent-Theater Bochums setzt neue Ma�st�be. Und das unvoreingenommene Publikum setzt sich mit intellektueller Herausforderung - und mit neuen musikalischen und s�ngerischen Formen - bereitwillig auseinander. Nachdenklicher Applaus. (frs)