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Spannungen
Ein riesiger Chor, ein �berdimensionierter Orchesterapparat - schon allein
der visuelle Eindruck, den eine Auff�hrung von Benjamin Brittens "War
Requiem" erzeugt, ist �berw�ltigend.
Dabei wurde der Knaben- und M�dchenchor der Chorakademie am Konzerthaus
Dortmund im nicht sichtbaren Teil hinter dem "B�hnengeschehen" positioniert,
was eine durchaus reizvolle akustische Wirkung zur Folge hatte.
GMD Steven Sloane erwies sich - wie bereits im Verdi-Requiem - als ein
sensibel leitender Dirigent, der die Spannungen des Werkes wunderbar vermitteln
konnte. Dazu die lang anhaltende Stille nach dem letzten verklungenen
"Amen", die Sloane mit gro�er Gestik - auch das kennen wir von ihm - gleichsam
zu erzwingen verstand. Die anspruchsvolle Aufgabe der Koordination zwischen
Sinfonie- und Kammerorchester der Bochumer Symphoniker, Philharmonischem
Chor Bochum und Kinderchor gelang Sloane mit beeindruckender Pr�zision.
Verl�sslich zur Seite standen ihm dabei Harry Curtis (Dirigat des Kammerorchesters)
sowie Zeljo Davutovic (Leitung des Kinderchors).
Auch die Leistung der drei Solisten war von hoher Qualit�t. Herausragend
dabei der kraftvolle, gleichzeitig wunderbar klare Sopran von Barbara
Gilbert. J�rg D�rm�ller �berzeugte mit expressivem Tenor, William Dazeley
(Bariton) fiel dagegen leicht ab, konnte seine Partien aber dennoch ausdrucksstark
darbieten.
Das Audimax der Ruhr-Universit�t war bis auf den letzten Platz besetzt,
die musikalische Spannung �bertrug sich zweifellos auch auf das Publikum.
Gro�artig! (cd) |
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