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DAS RISIKO BLEIBT
Am Schluss des Welten-Dramas liegt
der Unheils-Ring leuchtend am B�hnenrand, alle Beteiligten - von Siegmund
bis Wotan - folgen Br�nhilde mit dem toten Siegfried in den gr�nlich leuchtenden
Untergang - nur Alberich bleibt, starrt auf den Ring: Intensives Ende
einer zeitweise atemberaubenden Inszenierung von Uwe Schwarz mit nachvollziehbarem
Konzept und viel Gesp�r f�r die darstellerische Kompetenz von Chor und
Ensemble.
Bernd Damovsky arbeitet mit einer gro�fl�chigen B�hne, versehen mit aussagestarken
Metaphern: Siegfried mit einem belaubten Birkenstamm, Br�nhilde im Zelt,
die Rheint�chter im Museum mit abfalldurchsetztem Rheinwasser-Aquarium.
Jonas Alber spielt mit dem Staatsorchester Braunschweig temperamentvoll
nach dem Prinzip "Wagner w�re nach Hollywood gegangen": bildkr�ftig, Effekte
auskostend, jedes Handlungsmoment unterstreichend - dabei immer im Dienst
der Story und der S�nger! NB: Ein dickes Lob f�r den virtuosen Paukisten.
Im Ensemble beweist Sarah Johannsen, welchen Weg sie zur�ckgelegt hat:
eine herrlich ausgewogene Stimme, au�erordentlich klar in den H�hen mit
einer kraftvollen Mittellage - und dazu eine zur�ckhaltend-intensive B�hnenerscheinung
mit gro�er Ausstrahlung! Andrew Zimmermans Siegfried fehlt - bei allem
glaubhaften Spiel und stimmlicher Duchsetzungsf�higkeit - der strahlende
Glanz des "Heldentenors". Dagegen brilliert Gregory Frank als Hagen! Besonders
hervorzuheben in einem prima Ensemble: Yanya Guo als beredsam-scheiternde
Waltraute.
Dem Braunschweiger Publikum war das Ringprojekt wohl vom H�rensagen als
zu unkonventionell verd�chtig, und so ger�t der Beifall nach dem langen
ersten Akt fast unh�flich sp�rlich, steigert sich aber am Ende zum Enthusiasmus!
(frs)
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