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Fakten zur Aufführung 

LA BOH�ME
(Giacomo Puccini)
6. April 2002 (Premiere)

Bremer Theater

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LIEBE UND TOD

In Zeiten der Design-Kultur spielen sich K�nstler-Dramen nicht mehr im Hungerleider-Milieu ab. So sind in Dominik Neuners "Boh�me"-Interpretation die Bohemiens Puccinis eher oberfl�chliche Zeitgeist-Typen, locker unverbindlich, aber schlie�lich vom unerbittlichen Tod eingeholt.

�berzeugend wird dieses plausible Konzept nicht durch Regie-Gags (Marcello als st�ndiger Beobachter, distanzierende Personenf�hrung, die Zoll-Szene im Rotlicht-Look), auch nicht durch einen flexiblen B�hnenraum von Hans-Dieter Schaal und die zeitgeistigen Kost�me Susanne Hubrichs, eher schon durch die stimmungsbestimmenden Lichteffekte.

Aber entscheidend sind das Philharmonische Staatsorchester unter Stefan Klingele mit einem samtigen Klang und einf�hlsamer S�ngerbegleitung, aber vor allem die beiden Hauptakteure: Mit Tomislav Muzeks Rodolfo ist ein intonationssicherer Tenor zu h�ren, eine helle, eher kleinere Stimme mit enormer Phrasierungskraft, mit bet�rendem legato und einschmeichelndem lyrischen Timbre. Dazu eine bestrickende Mimi der Marion Costa: glasklar in der Anlage, versehen mit dem leidenden Schuss Melancholie, h�renswerten H�hen und durchgehend emotional beeindruckender mezzavoce! Der Marcello Alan Cemores ist wohl durch die wechselnden Rollen als Beobachter, Rodolfo und Mimi zusprechender "Kumpel" und Musetta-z�hmender Maler zu wenig focussiert, um seinem kr�ftigen Bariton ein nachvollziehbares Profil zu verleihen. Mit Iris Kupkes Musetta, Bartholomeus Driessens Colline und Loren Langs Schaunard bietet das Bremer Theater kompetente Solisten!

Aufgeregt-quirlig ist die Stimmung des Premieren-Publikums: da gibt es wenig hanseatische Distanz - Begeisterung ist angesagt! Prima Atmosph�re in Bremen. (frs)