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Fakten zur Aufführung 

MITRIDATE - RE DI PONTO
(Wolfgang A. Mozart)
4. September 2005

Musikfest Bremen

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Atemlos

Mozart war erst 14, als er seine Oper „Mitridate Re di Ponto“ schrieb. Bis zu ihrer Wiederausgrabung 200 Jahre später bei den Salzburger Festspielen ist sie nicht mehr gespielt worden.

Der Dirigent Mark Minkowski und der Regisseur Günter Krämer haben sie in diesem Jahr für Salzburg neu gestaltet und entfachten dort Begeisterungsstürme. Als Koproduktion mit dem Musikfest Bremen gab es dann auch in der Hansestadt die Gelegenheit, drei Aufführungen als Komplettübernahme zu erleben. In der neu eingerichteten Spielstätte des BLG-Forum Überseestadt, einem umgebauten Speicher im Hafen, hielten die durchweg großartigen Sängerdarsteller das Publikum drei Stunden in Atem.

Die (hier leicht gekürzte) Geschichte um den brutalen und listigen König Mitridate war durch eine raffinierte Spiegeldecke und entsprechende Effekte einer gegenüberliegenden Schrägen, die von poetisch agierenden Tänzern belebt wurde, geprägt. Die Handlung der Oper ist zuweilen unnötig kompliziert.

Doch die betörende Schönheit der wunderbaren Arien, die durch hochkarätige Sänger gestaltet wurden, ließen das vergessen. Richard Croft (Mitridate), Netta Or (Aspasia), Miah Persson (Sifare), Ingela Bohlin (Ismene), Andrew Tortise (Marzio), Pascal Bertin (Arbate) und schließlich der tief beeindruckende Countertenor Bejun Mehta (Farnace) liefen unter Mark Minkowski zu Höchstform auf. Berückender hoch emotionaler Pianissimo-Gesang, getragen von der einfühlsamen und heiteren Führung des Dirigenten, ist so selten zu hören.

Das Orchester „Les Musiciens du Louvre“ war die Ideal-Besetzung und überzeugte nicht nur durch ihr charakteristisches Klangbild, sondern auch durch unglaubliche Solisten-Leistung.


Fotos: © Klaus Lefebrve