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KALEIDOSKOP
Die aktuell-interpretierenden Versatzst�cke
der "kritischen Zauberfl�ten- Rezeption" bestimmen Gisbert J�kels Konzept
f�r Regie und B�hne: Hinterfragen pseudoidealistischer Ideen mit uniformierten
Eingeweihten, der gemeinsamen Sache von Sarastro und K�nigin der Nacht,
Flucht von Pamina und Tamino als "L�sung".
Die B�hne lebt von Elementen der Tradition visueller Kommunikation: Laterna
Magica, Dias, Filmbilder.
Das S�ngerensemble nimmt das Angebot des Kaleidoskops finstererer Ideologien
(z.B. Monostatos als "blonde Bestie"; Sarastro als geiler Guru) spielfreudig
auf, l�sst aber letzten s�ngerischen Glanz vermissen. Auch der vorz�glichen
Pamina von Marion Costa fehlt bei aller Intensit�t die absolute Kunst
der Phrasierung. Das kompetente Bremer Ensemble ist gefangen in dem inkonsequenten
Regie-Konzept. Karl Humls wohlklingender Sarastro, Christoph Wittmanns
bisweilen angestrengter Tamino, Iris Kupkes K�nigin der Nacht ohne leidenschaftliche
Exaltationen, Armin Kolarczyk Papageno als normal-exzentrischer Outcast
im Gef�ngnis der Ideologien mit prima Spielbariton; entt�uschend die 3
Knaben, luxuri�s besetzt die 3 Damen.
Christina Domnick dirigiert pr�zis, die Bremer Philharmoniker sind engagiert
bei der Sache, doch das Ergebnis ist ein munterer Mozart ohne selbstbewusste
Akzentuierung.
Im Publikum �berwiegen jugendliche Besucher, die den Vorg�ngen und der
Musik durchaus enthusiastisch folgen und auch die "abgekl�rten" Hanseaten
mitrei�en. Weshalb im Programmheft statt einer speziellen Regie-Erl�uterung
ein Uralt-Aufsatz abgedruckt ist, bleibt unerfindlich. (frs)
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