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"Zeitlos"
Das wahrhaft "zeitlose" Dekor - dunkle leere B�hne mit wenigen Elementen
und Versenkungen unter einem schwebenden �berdimensionalen Ring - von
Wolfgang Bellach sowie die Inszenierungsidee mit der wiedergewonnenen
Einheit von Zeit und Raum am nachdenkenswerten Schluss und wenig Aktionen
auf der B�hne (Regie Michael Heinicke) machen den nicht enden wollenden
Erfolg des Chemnitzer Rings aus. Beim 7. Zyklus nach 1990 feiert ein weitangereistes
kundiges Publikum im total ausverkauften Haus Solisten und Orchester mit
langanhaltenden Ovationen.
J�rgen Freier zelebriert einen resignierten Alberich, Yue Lin gibt den
intriganten Hagen stimmlich differenziert, John Treleaven wirkt beengt,
l�sst erst im Todesmonolog Siegfrieds die faszinierenden M�glichkeiten
seiner metallischen Stimme voll zur Geltung kommen, �hnlich geht es der
fulminanten Susan Marie Pierson, die erst im Finale einer erkennenden
Br�nnhilde mit ihrem volumin�sen Sopran Statur auf allerh�chstem Niveau
verleiht - beim leidenschaftlichen Schlussapplaus ist die sympathische
Amerikanerin vom Gl�cksgef�hl des Gelingens �berw�ltigt.
Donna Morlin hat als Norn, Rheintochter und Waltraude viel zu tun, bew�ltigt
ihre Aufgaben mit Bravour, und Astrid Webers Gutrune, Dietrich Grevens
Gunther sowie Regine K�bler, Birgit Beckherm und Kerstin Randall geben
einen wunderbaren Eindruck der Leistungsf�higkeit des exzellenten Chemnitzer
Ensembles.
Niksa Bareza vermeidet mit der klangstarken Robert-Schumann-Philharmonie
das �bersteigerte Pathos, ger�t dabei allerdings in retardierende Phasen,
verliert die Spannung, um im dritten Akt das Tempo anzuziehen und eine
bemerkenswert differenzierte Interpretation der �berw�ltigenden Komposition
abzuliefern. (frs) |
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