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Spiel vom Bösen
St�ndig ist er auf der B�hne, der B�se, der Teufel, das Gespenst, Samiel
- nur mit der Vernichtung Kaspars verabschiedet er sich mit Kinski-Kratzefu�:
das Gute siegt. Friedrich Meyer-Oertels Regie bis dahin schon aufs Althergebrachte
vertrauend, kommt hier zum finalen Bruch.
Die B�hne Hans-Martin Scholders vermittelt Gespenstisches durch Tapetenw�nde
mit mythischen Waldfotos, die Eindr�cke von Realit�t - zersplitterte Baumst�mme
in der Wolfsschlucht, Agathes Zimmer, Wirtshaustische auf schwankendem
Grund - erlauben Assoziationen �ber die Handlungsm�glichkeiten der Personen.
Diese sind von Eva Dessecker in zeittypische Kost�me gesteckt (1672),
die Damen allerdings str�flich unkleidsam.
Den Akteuren werden wenige Angebote gemacht, die �ber herk�mmliche Operngestik
hinausgehen (auch der Chor ist - im Gegensatz zum Vorabend - zum Chargieren
verdammt). John Pierce verbreitet als Max phasenweise heldentenoralen
Glanz, Doris Br�ggemann ist von der Statur eine untypische Agathe, singt
wohlklingend lyrisch, Hege Gustava Tjonn gibt ein aufgestzt-munteres �nnchen,
stimmlich flexibel, aber mit dunklem Trimbre eine geklonte Agathe. Der
Gesamteindruck des Ensembles kompetent, aber ohne Ausstrahlung.
Das vorz�gliche Orchester des Staatstheaters geht Webers "freie Musik"
unter Jahbom Koo sehr behutsam an, dramatisiert durch kalkulierte Pausen,
verliert allerdings vor allem gegen Ende die flie�ende Kontinuit�t.
Das Publikum im schwach besetzten Haus (Premiere war schon im September
2003) ist Darmstadt-�blich: mehrheitlich gespannt, applausbereit und auf
die B�hnenangebote eingehend, aber: kurz vor Schluss der Ouvert�re - im
piano - st�rzen zwei Zusp�tkommende auf ihre Pl�tze, es wird tuschelnd
kommentiert. Da sollte sich was �ndern! (frs) |
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