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LIEBE, KOMMERZ UND MELOS
Melos und Kantabilit�t favorisiert
Steffen Lei�ner mit dem klangsicheren Detmolder Orchester und betont in
der "Ariadne" von Richard Strau� die faszinierenden Klangb�gen und die
einschmeichelnden Lyrismen von Orchester und S�ngern.
Christiane Michaelis inszeniert das Vorspiel in einem herrschaftlichen
K�chenvorraum mit "Katzentisch"- man erinnert sich an Mozarts ungl�ckselige
Episode als Bestandteil des K�chenpersonals beim Erzbischof von Salzburg.
Zerbinetta ist eine Art "Girlie", doch wollen ihre Kumpane dazu nicht
recht passen und bisweilen stehen alle auf der B�hne (Manfred Kaderk)
herum wie bestellt und nicht abgeholt. Die legend�re Insel hat keine Palmen,
daf�r ein Sammelsurium von aufragenden R�hren - der Zwischentitel zeigt,
dass alles gesponsert ist von der "Peiplein AG", nun ja.
Doch gesungen wird im intimen Detmolder Haus au�erordentlich: Dorothea
Geipel kann sich als Komponist h�ren lassen, Annette Blasyczek brilliert
mit ihren Koloraturen als Zerbinetta und Brigitte Bauma l�sst die Trauer
der Ariadne weitschwingend Klang werden. Als einziger Gast l�sst der jung-dynamische
Michael Waldenmaier mit seinem bravour�sen Gesang voraush�ren, welche
Karriere ihm offensteht. Das Publikum kann die begeisterte Zustimmung
kaum halten und applaudiert in die ausufernden Schlussakkorde hinein;
schade.
Aber was will Oper mehr: prima Musik, innovative Deutung, erstklassiger
Gesang, hingerissenes Publikum - da werden kritische Anmerkungen zur Beckmesserei.
(frs)
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