|

EXISTENTIELLE SCHULD
Giselher Klebes wohl b�hnenwirksamste
Oper realisiert den lakonischen Text existenzieller Unsicherheit von �d�n
von Horvath mit kongenialer Musik. Es geht im J�ngsten Tag um den unschuldig-schuldigen
"pflichttreuen Beamten" Hudetz, der seinen metaphysischen Tod am Ende
im Widerstreit von Lynchjustiz, legaler Gerechtigkeit und Selbstmordgedanken
findet.
Johannes Lei�ner interpretiert Klebes vielgestaltige Komposition interpretierender
Klangstrukturen sehr intensiv, gibt den emotional motivierten Solisten
jede Chance deklamatorischen Singens.
Das gelingt Yoo-Chang Nah als Hudetz, Dorothea Geibel als seine Frau,
Christine Friedek als verursachende Anna, Rainer Weiss als reflektierendem
Schwager und Vladimir Miakotine als Vertreter irdischer polizeilicher
Gerechtigkeit ganz vorz�glich.
Manfred Kaderek baut eine klar gegliederte B�hne mit dem Orchester hinter
einem Gazevorhang und einer teilenden Rampe, die real genutzt wird, aber
auch Assoziationen erm�glicht. Die Regie von Johannes Koegl-Dorfs setzt
auf intensive Statik, l�st Raum f�r die Wirkungen der gestalteten Klangfarben
und l�sst dem Publikum viel Raum zur eigenen Reflexion.
Das wie immer fachkundige Detmolder Publikum applaudiert dem intensiven
Erlebnis �u�erst zustimmend - und feiert den Detmolder Professor Giselher
Klebe enthusiastisch, der ebenso angetan ist. (frs)
|
 |