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Fakten zur Aufführung 

DER ROSENKAVALIER
(Richard Strauss)
2. November 2003 (Premiere)

Theater Dortmund

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Zeitenende

Beverly Blankenships Inszenierung lebt von neckischen "Rosen auf der Stelle": zahllose putzige Details lassen eine eigentliche Aussage im irgendwo verschwinden. Die B�hne von John Lloyd Davies zeigt auf stimulierender Treppenlandschaft eine Rokoko-Gesellschaft (pr�chtige Kost�me: Elisabeth Binder-Neururer) mit Verweisen in das fin de si�cle und die aktuelle Gegenwart - alles hinter einem Portal umgebenden zerbrochenen goldenen Rahmen: tempi passati.

Die Dortmunder Philharmoniker nehmen Strauss' Musik beim Ton: Arthur Fagen betont vor allem die seelischen Prozesse der Personen, verliert allerdings im dritten Akt das Tempogef�hl, die Pr�sentation wird langatmig, nicht intensiv.

Die Rollen sind hinrei�end besetzt: Nathalie Boissy eine Marschallin der Extra-Klasse, biegsamer Sopran, in W�rde das Altern verarbeitend; Maria Hilmes ein orientierungssuchender androgyner J�ngling mit ebenso jugendlichem Timbre, Euon-Joo Parks Sophie ist ein "Wildfang" (wie das wohl zu Hoffmannsthals Zeit hie�), singt erfrischend klar und straight, der Ochs Bjarni Thor Kristinssons kommt mit der Attit�de des "Hinterw�ldlers", ist in seiner Direktheit Folie f�r die differenzierten seelischen Vorg�nge der sensiblen Damen, l�sst seinem kraftvollen Bass freien Lauf. Mit Jochen Schmeckenbecker als Faninal, Heike Susanne Daum als Leitmetzerin, Hannes Brock und Karolina Gumos als Intrigantenpaar und Christoph Stegemann mit einem ungewohnt pr�senten Kommissar stehen in Dortmund exzellente comparimari auf der B�hne!

Das Dortmunder Premierenpublikum ist von den �sthetischen Reizen angetan, �u�ert partiell Unverst�ndnis f�r die 100 Jahre alte "Moderne" Musik, f�hlt sich in der Sicht auf die Dinge alleingelassen: Jubelt mit einigen wenigen querulanten Buhs. (frs)






Fotos: © Stage Picture/Bettina Stöß