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Fakten zur Aufführung 

WERTHER
(Jules Massenet)
12. Mai 2002

Theater Dortmund

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ARME CHARLOTTE

Die Bedr�ngungen der unverstellt-liebevollen Charlotte durch die egozentrischen Werther und Albert stehen im Mittelpunkt der gef�hlsbetonten Inszenierung Torsten Schr�ders. Gef�hle artikuliert die Einheits-B�hne Heidrun Sch�lers mit dem Kontrast von starrer Architektur und zusammenflie�enden Farbprojektionen hinter leerer Film-Leinwand.

Axel Kober beweist mit dem aufmerksamen Philharmonischen Orchester Dortmund die hohe Qualit�t der Komposition Massenets: weitab von lyrischen Klischees beeindrucken die intensiv vorgetragenen solistischen Passagen von Blech, Holzbl�sern, Streichern - ein Gesamteindruck tiefempfundener Emotionalit�t!

Die m�nnlichen Protagonisten l�sen das Dilemma ihrer machohaften Ausbeutungsstrategien vor allem durch �berw�ltigende Gesangskunst: Ruben Boitman ist zweifelsfrei einer der profiliertesten lyrischen Tenor-Talente: kraftvoll intonierend, biegsames Legato, einf�hlsame Phrasierung! Sven Ehrkes Albert bleibt eindimensional, aber voll volumin�sen Ausdrucks. Lynda Kemenys Sophie ist stimmlich pr�sent, l�sst aber die Naivit�t der "kleinen Schwester" vermissen. Die Charlotte Sonja Borowski-Tudors zeigt die verzweifelte Ausweglosigkeit in bezwingender Eindringlichkeit: ihr wandlungsf�higer, lyrisch-dramatischer Mezzo strahlt im Glanz des unfassbaren Konflikts.

Das Dortmunder Opernhaus - one of the big Ten! - ist sp�rlich besetzt: Es ist kaum zu verstehen, weshalb eine Stadt seit Jahren ihr Musiktheater-Juwel missachtet! Doch: Die Gekommenen sind ergriffen, reagieren mit nachhaltigem Beifall. (frs)