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REINHEIT DES KLANGES
�u�erst glaubw�rdig ist der Sprung
vom mittelalterlichen Ambiente (B�hne und Kost�me: Peter Heilein) zur
intensiven Darstellung hoch emotionaler zwischenmenschlicher Kommunikation.
Das revidierte Regiekonzept von Christine Mielitz (von 1983, auf Elsas
berechtigte Zweifel fokussiert) dekonstruiert Wagners Erl�sungsdrama hochreflektiert
und zugleich emotional ergreifend: Traumwelt und Realit�t werden kontrastiert,
T�uschung und Entt�uschung enden im Blick auf eine optimistische Zukunft.
Die S�chsische Staatskapelle Dresden spielt engagiert-elegant, Christof
Prick vermeidet g�ngige Wagner-Klischees, betont sowohl romantische als
auch dramatische Kl�nge, gibt den Instrumenten Raum f�r wunderbare Soli!
Mit Klaus Florian Vogt ist ein sensationeller junger Tenor als Lohengrin
zu h�ren - in der Darstellung hinter die Rolle zur�cktretend, stimmlich
pianosicher, ohne artifizierende M�tzchen, wunderbar lyrisch, aber ungemein
kraftvoll in der Grals-Erz�hlung. Die Elsa Angela Denokes bet�rt durch
Wohlklang und emotional bewegende Phrasierung, w�hrend Evelyn Herlitzius
die Ortrud bisweilen ein wenig scharf intoniert - Zeichen f�r �berlastung
der begnadeten S�ngerin? Mit Harald Stamm als souver�nem Telramund und
Matthias Henneberg bietet die Semper-Oper exzellente Solisten auf, die
sich phantastisch in das Gesamtkonzept integrieren; dazu ein ph�nomenaler
Chor!
Gl�cklich die Besucher der Auff�hrung innerhalb der kurzen "Spielzeit"
zwischen Grobreparaturen nach den Flutsch�den und der erneuten Schlie�ung
bis Februar/M�rz: die Stimmung ist gut, der Applaus absolut herzlich -
aber der Ruck zu standing ovations fehlt (leider). (frs)
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