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SUGGESTIVER KLANG
Mit welcher Perfektion die Dresdner
Philharmonie unter ihrem noch neuen Dirigenten Marek Janowski die komplexen
Kl�nge Wagners in das riesige Ambiente des Dresdner Kulturpalastes wuchtete
und dabei differenzierte zwischen dem vollen Orchesterklang, einzelnen
Instrumentengruppen und Soloinstrumenten und dabei den Gesang unterstrich,
kontrapunktierte und begleitete - das lie� die Faszination des Ph�nomens
Wagner in allen Facetten hochintensiv miterleben.
Es war eine eher traditionelle Pr�sentation auf h�chstem Niveau, f�r das
Dresden Wagners wohl kalkuliert, aber ohne den Anspruch, einen neuen Klang
zu entdecken (wie etwa Lothar Zagrosek in Stuttgart oder John Fiore in
Duisburg).
Franz-Josef Selig, in Essen, Gelsenkirchen, D�sseldorf, Bonn hochgesch�tzt,
gab einen volumenkr�ftigen Hunding (im Vorspiel der Martinee die bekannten
Qualit�ten als Garnemanz im Parsifal-Karfreitagszauber), w�hrend Stig
Andersons Stimme als Siegmund mittlerweile weniger dem donnernden Heldentenor
gerecht wird als vielmehr besser in die eher zur�ckgehaltenen Interpretationen
passt: leidenschaftlich, aber introvertiert. Mit Melanie Diener pr�sentierte
sich nach ihrem Bayreuth-Debut die �berzeugende Sieglinde der neuen Generation:
klar in der Artikulation, intonationssicher mit feinem Timbre und wandlungsf�hig
in der Interpretation.
Im Riesensaal ein ungemein intensives Publikum, Teil eines umfassenden
Vorgangs von musikalischer Kommunikation: frenetischer Applaus, durchtr�nkt
von atemloser Zustimmung zum geliebten Orchester.
Ein wunderbares Erlebnis! (frs)
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