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UNVERWÜSTLICH
Das ist schon bemerkenswert: die 198.
Auff�hrung seit 1989 - und frisch wie am ersten Tag! Die dekorativ eingerichtete
B�hne (Reinhard Zimmermann) dient als Metapher f�r das "Welttheater",
in dem Klaus Dieter Kirst inszeniert, wie Tamino und Pamina das Reich
der Nacht und Sarastros Clan hinter sich lassen.
Hans-E. Zimmer beginnt mit einer deftigen Ouvert�re, bel�sst die Staatskapelle
in breiten Tempi, erreicht niemals schwebende Sph�ren, gelingt erst nach
der Pause zu akzeptablem Mozartklang, begleitet die Solisten angemessen.
Ute Selbig ist eine herrlich selbstsichere Pamina, intoniert sicher und
gewinnt dem Gesang bezaubernde T�ne ab, dagegen wirkt Martin Homrich als
Tamino eher bieder; Georg Zeppenfelds Sarastro verstr�mt selbstbewusste
Tiefe; Cornelia G�tz brilliert - allerdings ein wenig spitz - als K�nigin
der Nacht, und der muntere Papageno Jochen Kupfers paraphrasiert die Hermann-Prey-Interpretation
des Vogelmenschen perfekt.
Wie in Dresden �blich, ist die Vorstellung an Touristikunternehmen zu
hohen Preisen verkauft - doch die Touris sind gl�cklich, die Semperoper
zu erleben und genie�en offensichtlich mehr das von der Flut unbesch�digte
opulente Ambiente des Foyers des grandiosen Baus als die Feinheiten einer
exquisiten Opernpr�sentation, die respektvoll akzeptiert werden. (frs)
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