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Fakten zur Aufführung 

THE BIRD GARDEN
(Musik: Quentin Thomas,
Text: Polly Hope)
18. September 2002 (Uraufführung)

Deutsche Oper am Rhein/
Düsseldorfer Altstadtherbst

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BANAL

"Und obwohl eine Handvoll zeitgen�ssischer ,verkopfter' Komponisten und Kritiker mein St�ck vielleicht besser meiden sollten, hoffe ich, dass es vor allem den Zuschauern gef�llt." Dieser Satz von Quentin Thomas, dem Komponisten von "The Bird Garden", klingt fast wie eine Rechtfertigung f�r den musikalischen Stilmix des Werkes, der sich weitgehend durch gähnende Langeweile auszeichnete. Bis auf Beginn und Schluss, wo Filmmelodien � la Hollywood dominierten, blieb das �brige musikalische Geschehen eher blass, ohne gro�e H�hepunkte. Und auch Polly Hopes Libretto konnte nicht wirklich �berzeugen, dem Text fehlte einfach ein roter Faden. Der dramatische H�hepunkt - der Tod von Rondines Tochter Cincia, der alle Beteiligten zur pl�tzlichen Einsicht bewegt - kann an Banalit�t kaum �bertroffen werden.

Ebenfalls von Polly Hope stammen B�hnenbild und Kost�me, bunt zwar, aber ohne die ganz gro�en Ideen.

Regisseur Norbert Kentrup wusste wohl auch nicht so recht, was er mit Libretto und Partitur anfangen sollte und setzte als logische Konsequenz auf eine Inszenierung, die jegliches Risiko scheute und letztlich nur den Text eins zu eins auf der B�hne umzusetzen versuchte.

Mit Sicherheit war Thomas' Partitur weder f�r das Orchester D�sseldorfer Altstadtherbst unter der Leitung von Martin Fratz noch f�r die beteiligten S�ngerinnen eine all zu gro�e Herausforderung. Und so l�sten alle ihre Aufgabe fehlerlos, doch zu ausschweifenden Emotionen konnte es aufgrund der mangelnden musikalischen Substanz der Partitur zwangsl�ufig nicht kommen. Es w�re m��ig, unter den acht gleichm��ig bedachten Rollen eine herauszunehmen - vielleicht Anke Krabbe, die mit ihrer bezaubernden Stimme schon mal den einen oder anderen Glanzpunkt setzen kann.

Das D�sseldorfer Publikum, anfangs ein wenig reserviert, erwachte bei den mehr als peinlichen Slapstick-Einlagen nach der Pause regelrecht aus dem Tiefschlaf; Zitate wie :"Wir werden aufstehen und ihnen eins, zwei, drei die Eier abrei�en" lie� nicht wenige in lautes Gel�chter ausbrechen. Die Folge: Tosender Beifall am Schluss - Komponist, Librettistin und Regisseur eingeschlossen. Kein einziger Buh-Ruf! Hoffentlich wird das kein Ma�stab f�r zeitgen�ssisches Musiktheater. (cd)


Foto: © Eduard Straub