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BANAL
"Und obwohl eine Handvoll zeitgen�ssischer
,verkopfter' Komponisten und Kritiker mein St�ck vielleicht besser meiden
sollten, hoffe ich, dass es vor allem den Zuschauern gef�llt." Dieser
Satz von Quentin Thomas, dem Komponisten von "The Bird Garden", klingt
fast wie eine Rechtfertigung f�r den musikalischen Stilmix des Werkes,
der sich weitgehend durch gähnende Langeweile auszeichnete. Bis auf
Beginn und Schluss, wo Filmmelodien � la Hollywood dominierten, blieb
das �brige musikalische Geschehen eher blass, ohne gro�e H�hepunkte. Und
auch Polly Hopes Libretto konnte nicht wirklich �berzeugen, dem Text fehlte
einfach ein roter Faden. Der dramatische H�hepunkt - der Tod von Rondines
Tochter Cincia, der alle Beteiligten zur pl�tzlichen Einsicht bewegt -
kann an Banalit�t kaum �bertroffen werden.
Ebenfalls von Polly Hope stammen B�hnenbild und Kost�me, bunt zwar, aber
ohne die ganz gro�en Ideen.
Regisseur Norbert Kentrup wusste wohl auch nicht so recht, was er mit
Libretto und Partitur anfangen sollte und setzte als logische Konsequenz
auf eine Inszenierung, die jegliches Risiko scheute und letztlich nur
den Text eins zu eins auf der B�hne umzusetzen versuchte.
Mit Sicherheit war Thomas' Partitur weder f�r das Orchester D�sseldorfer
Altstadtherbst unter der Leitung von Martin Fratz noch f�r die beteiligten
S�ngerinnen eine all zu gro�e Herausforderung. Und so l�sten alle ihre
Aufgabe fehlerlos, doch zu ausschweifenden Emotionen konnte es aufgrund
der mangelnden musikalischen Substanz der Partitur zwangsl�ufig nicht
kommen. Es w�re m��ig, unter den acht gleichm��ig bedachten Rollen eine
herauszunehmen - vielleicht Anke Krabbe, die mit ihrer bezaubernden Stimme
schon mal den einen oder anderen Glanzpunkt setzen kann.
Das D�sseldorfer Publikum, anfangs ein wenig reserviert, erwachte bei
den mehr als peinlichen Slapstick-Einlagen nach der Pause regelrecht aus
dem Tiefschlaf; Zitate wie :"Wir werden aufstehen und ihnen eins, zwei,
drei die Eier abrei�en" lie� nicht wenige in lautes Gel�chter ausbrechen.
Die Folge: Tosender Beifall am Schluss - Komponist, Librettistin und Regisseur
eingeschlossen. Kein einziger Buh-Ruf! Hoffentlich wird das kein Ma�stab
f�r zeitgen�ssisches Musiktheater. (cd)
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