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EINE OPER ZUM MITSCHWITZEN
Rossinis "L'italiana in Algeri" tr�gt
die Bezeichnung "opera buffa", und so wurde sie auch von Christof Loy
inszeniert - komisch und unterhaltsam. Die von Rossini und seinem Librettisten
Angelo Anelli �berzeichneten und klischeehaft konzipierten Figuren versetzte
Loy wie so oft in unsere Zeit. Die vorgegebenen Klischees nimmt er dabei
dankbar auf. Mustafa, den Bey von Algier, l�sst er mal im t�rkischen Bad
schwitzen, mal darf er als Tennisspieler mit seinem Schl�ger herumfuchteln.
Taddeo erscheint als hektischer Tourist mit Fotokamera und einer ganzen
Ladung an Gep�ck. Und weil nicht nur diese beiden, sondern alle anderen
Figuren perfekt auf der B�hne agieren, erreicht die Produktion einen unglaublich
hohen Unterhaltungswert.
Dass solch eine Inszenierung keine anspruchsvollen, mit Metaphern versehenen
B�hnenbilder ben�tigt, ist allzu verst�ndlich. Und so entwarf Herbert
Murauer Kulissen und Kost�me, die Christof Loys Regiegedanken eindrucksvoll
unterst�tzen.
Mehr als in anderen Opern sind die S�nger und S�ngerinnen bei "L'italiana"
gefragt, ihre Spiellaune zu entdecken - und dies taten sie allesamt vollkommen
�berzeugend. Der etwas f�llige Oleg Bryjak verk�rperte den tollpatschigen
Mustafa absolut perfekt und versah ihn zudem noch mit einem kr�ftigen
Bariton-Gesang. Elena Brilova gl�nzte in ihrer Rolle als Mustafas �berdr�ssig
gewordener Frau Elvira mit ihrer hellen und klaren Stimme. Auch Marta
Marquez f�gte sich als Isabella vorz�glich in das Regiekonzept ein, wenn
auch ihr Gesang zwar ausdrucksstark, nicht aber unbedingt brillant daherkam.
Anders bei Bruno Balmelli: Einwandfrei seine Gesangsdarbietung, meisterhaft
seine schauspielerische Leistung. Gleiches l�sst sich auch von Fernando
Aguilera behaupten, den Darsteller des Sklaven Lindoro. Das sehr gute
Ensemble wurde schlie�lich von Gabriela Labanda (Zulma) und Thorsten Gr�mbel
(Haly) komplettiert, die in ihren Nebenrollen regelrecht aufbl�hten.
Pr�destiniert f�r die musikalische Leitung dieser italienischen Oper war
Francesco Corti, der mit den D�sseldorfer Symphonikern den richtigen Schwung
in das musikalische Geschehen brachte. Wie immer exzellent: Der Chor der
Deutschen Oper, diesmal unter der Leitung von Wolfgang D�nwald.
Das Publikum jedenfalls brach schon zur Pause in orkanartige Jubelst�rme
aus, die sich am Ende dann auch fortsetzten. Ein gut inszenierter Rossini
kommt eben immer an! (cd)
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