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"So wird belohnt, wer Gott
verehrt"
"Jephta" ist H�ndels letztes Oratorium. Der Bibeltext aus dem Alten Testament
ist nur wenigen bekannt, aufgrund seines dramaturgischen Aufbaus aber
pr�destiniert f�r eine musikalische Vertonung. Die Geschichte des israelitischen
K�nigs Jephta, der wegen eines verh�ngnisvollen Gel�bdes seine einzige
Tochter Gott zum Opfer darbringen will, schlie�lich aber (zumindest im
abgewandelten Text des Oratoriums) davon befreit wird, ist durch ihre
einfache, klar strukturierte Handlung gekennzeichnet. Die effektvoll gestaltete
Musik des Komponisten kann so zur vollen Entfaltung kommen.
Garant f�r eine h�chst eindrucksvolle Auff�hrung in der D�sseldorfer Johanneskirche
waren S�nger und Instrumentalisten auf au�erordentlich hohem Niveau. Allein
das Solisten-Ensemble: Was f�r einen ausdrucksstarken Jephta liefert da
der Tenor Markus Brutscher - hoch emotional und stets dicht am Text. F�r
seine Interpretation bekam er vom Publikum den mit Abstand st�rksten Beifall.
Jephtas Tochter Iphis wird von Hendrickje van Kerckhove mit leuchtend
hellem Sopran gesungen; dieser Kontrast ist ebenso pr�gnant wie �berzeugend.
Ivan Garcias kann mit seinem kr�ftigen Bass in der Rolle des Zebul musikalisch
gl�nzen, lediglich seine Aussprache l�sst bisweilen zu W�nschen �brig.
�hnliches gilt - in abgeschw�chter Form - f�r Julie Baily als Jephtas
Frau Storg�. Patrick van Goethem (Hamor) ist ein kompetenter Countertenor
mit leichten Schw�chen in der Phrasierung. Schlie�lich Elise G�bele: Dass
selbst die kurze Partie des Engels mit solch einem wundersch�n klingenden
Sopran besetzt werden konnte, spricht f�r die qualitative Auswahl der
Solisten.
In den Chornummern wird die Meisterhaftigkeit H�ndels besonders deutlich.
Die Johanneskantorei D�sseldorf singt die teilweise sehr anspruchsvollen
Partien h�chst pr�zise und mit viel Engagement.
Hervorragende Arbeit leistet auch das "orchester d�sseldorfer altstadt
herbst". F�r Streichinstrumente ist die ansonsten vorz�gliche Akustik
in der Johanneskirche nicht immer ganz optimal. Doch dieser Umstand hinderte
die Musiker unter der Leitung von Wolfgang Abendroth nicht an einer brillanten
Darbietung und einem fehlerfreien Zusammenspiel mit Chor und Solisten.
Ein w�hrend der Auff�hrung �beraus aufmerksames Publikum zeigte am Ende
seine gro�e Begeisterung mit ausgiebigem Beifall. (cd) |
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