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Fakten zur Aufführung 

KAIN
(Alessandro Scarlatti)
24. September 2003 (Premiere)

Altstadtherbst Kulturfestival Düsseldorf
(Böhler-Werke, Halle 34)

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Raumwirkung

Die Frage, wie sich Industriehallen sinnvoll als Theaterraum nutzen lassen, stellt sich immer wieder aufs Neue. Uwe Schmitz-Gielsdorf (Regie) und Lutz Frisch (B�hnenbild) beschr�nken sich in diesem Fall auf eine �u�erst minimalistische Rauminstallation - eine wei�e Wellblechwand als Hintergrund und ein am Rand stehendes Gel�nder sind die einzigen Elemente in einem vergleichsweise riesigem B�hnenraum. Zwar stehen die Personen damit deutlich im Zentrum der Wahrnehmung, doch wirken sie in der Weite des Raumes bisweilen auch ein wenig verloren. Dennoch: Charakter und Atmosph�re der Halle bleiben auf diese Weise erhalten, was nicht zuletzt am sparsamen Lichteinsatz liegt.

Probleme hingegen bereitet die Hallenakustik. Sowohl Orchester (am rechten B�hnenrand platziert) als auch Gesang werden nicht verst�rkt, was einen nicht zu vermeidenden Verfremdungseffekt mit sich bringt.

Der starke Hall wirkt sich nicht negativ auf das Orchester aus. Im Gegenteil: Frederico Maria Sardelli f�hrt das Modo Antiquo Baroque Orchestra zum einem erstaunlich differenziertem Spiel, setzt dabei nicht auf barocke Effekte, sondern auf eine transparente Darbietung der einzelnen Nummern.

Trotz zeitweise gro�er r�umlicher Entfernungen zu den Musikern kommen die S�nger bestens mit den Gegebenheiten zurecht. Die gr��te Wirkung erzielen dabei Hendrickje Van Kerckhove (Abel) mit ihrem strahlenden Sopran sowie Ivan Garcia (Stimme Luzifers) mit seinem volumin�sen Bass. Lucia Sciannimanicos Kain fehlt es bisweilen ein wenig an Durchsetzungskraft, die Feinheiten ihrer Stimme kommen in der gro�en Halle nicht vollends zum Tragen. Nicht ganz gl�cklich ist zudem ihr Vortrag der (eigentlich �berfl�ssigen) Sprech-Monologe von George Gordon Byron. Ingrid Schmith�sen und Markus Brutscher meistern ihre Adam- und Eva-Partien souver�n. Allemal beachtenswert die gerade 15-j�hrige Jessica Grzanna als Stimme Gottes.

Trotz niedriger Temperaturen in der Halle der B�hler-Werke zeigte sich das Publikum am Ende zurecht begeistert; Beifall f�r alle Akteure und das Regie-Team. (cd)






Fotos: © Christian Wellenberg