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GEFÜHLSBETONT
Die 1607 entstandene favola in musica "L'Orfeo" war der Auftakt eines Monteverdi-Zyklus an der Deutschen Oper
am Rhein, der in den n�chsten beiden Spielzeiten mit dem "Ulisse" sowie
der "incoronatione di Poppea" fortgesetzt wird. Christof Loy machte mit
seiner Inszenierung wieder einmal deutlich, worauf er Wert legt: eine
intelligente, ausdrucksstarke Personenf�hrung. Das schlichte B�hnenbild
von Dirk Becker war daher fast nebens�chlich. Und dieser Ansatz kommt
der Orfeo-Handlung deutlich zugute.
Doch ist gerade hierbei eine dem Regiekonzept angemessene Besetzung der
Figuren notwendig. Gl�cklicherweise konnte man mit Ludwig Grabmeier einen
Orfeo aufbieten, der seine Rolle nicht nur spielte, sondern geradezu "lebte"
(das war ihm auch nach der Vorstellung deutlich anzusehen) und zudem die
hohe technische Anforderung bravour�s meisterte. Herausragend auch Carol
Wilson, die "la musica" (Musik) und "la speranza" (Hoffnung) in Personalunion
darbot und mit ihrem sicheren Sopran eine angemessene Begleiterin Orfeos
auf dessen schicksalstr�chtigen Weg bildete. Hinzu kommt der gewohnte
Vorzug des D�sseldorfer Ensembles, dass auch weniger wichtige Rollen qualitativ
hochwertig besetzt werden k�nnen.
Im Orchestergraben schlie�lich sorgte unter der Leitung von Christoph
Spering das extra f�r den Monteverdi-Zyklus neu gegr�ndete Ensemble NRW
f�r Alte Musik in Zusammenarbeit mit der Neuen D�sseldorfer Hofmusik f�r
einen in seinen vielf�ltigen Kontrasten zutage tretenden, eindrucksvollen
Monteverdi-Klang.
Das D�sseldorfer Publikum honorierte dann auch die gef�hlsbetonte Auff�hrung
mit uneingeschr�nktem Beifall. Dabei h�tte es ruhig der eine oder andere
Vorhang mehr sein d�rfen! (cd).
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